Lav Diaz im Kino Arsenal
Das Berliner Kino Arsenal zeigt ab heute in Zusammenarbeit mit der Filmhochschule dffb und dem Asian Hot Shots Festival Berlin eine Retrospektive der Filme des philippinischen Regisseurs Lav Diaz.

Diaz machte sich in den letzten Jahren mit einer Reihe digital produzierter Filme mit extremer Überlänge einen Namen, die zwar auf zahlreichen internationalen Festivals zu sehen sind und regelmäßig in den Bestenlisten nahmhafter Filmkritiker auftauchen, einem breiteren Publikum aber nur äußerst schwer zugänglich sind. Nun bietet sich in Berlin die Möglichkeit, Diaz' Werk in seiner ganzen Breite und vor allem Länge kennen zu lernen. Sein neuestes Werk Melancholia, das seine Premiere auf den internationalen Filmfestspielen in Venedig feierte, ist mit sieben Stunden Laufzeit für Diaz-Verhältnisse fast ein Kurzfilm. Der Film wird am morgigen Samstag gezeigt, einen Tag vor Evolution of a Filipino Family (Ebolusyon ng isang pamilyang pilipino, 2004), der eine Laufzeit von fast elf Stunden aufweist. Jeder einzelne Film entwirft eine gänzlich eigene Filmsprache und macht den Faktor Zeit so erlebbar, wie das in Filmen mit traditionellen Laufzeiten nicht möglich ist. Außerdem stellt Diaz' Werk eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Geschichte und Gesellschaft der Philippinen dar. Neben den extrem langen Werken sind auch frühere Arbeiten mit „normalen“ Laufzeiten zu sehen. Diese werden im Kino der dffb gezeigt, das für diese Gelegenheit der Allgemeinheit offen steht.
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