Die Welt zu Gast bei Proleten – Das Ende von "Roseanne"

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Kommentare zu „Die Welt zu Gast bei Proleten – Das Ende von "Roseanne"“


ANDREAS BUSCHE

Das ist doch alles viel komplizierter als hier dargestellt. Und gleichzeitig ganz einfach. Natürlich muss die Zusammenarbeit mit Barr beendet werden. Rausschmeißen kann man sie als Inhaber der Rechte schließlich nicht.
Es hat auch nicht nur ein einzelner rassistischer Ausfall zur Absetzung geführt, sondern eine jahrelange irrationale Hasstirade plus Verschwörungstheorien. Das sollte man schon etwas präziser darstellen.
ABC plant ja schon eine Fortsetzung der Serie, ohne Barr. Reboots hängen wie so oft auch mit Verwertungsrechten zusammen. Es stimmt auch nicht, dass die Serie in den USA von liberalen Medien kritisiert wurde. Im Gegenteil, alle haben die family politics der neuen Staffel begrüßt.
Die Entscheidung hat mit Politik wenig zu tun, eher mit gesundem Menschenverstand.
Wobei die Reaktion von ABC natürlich wohlfeil war. Trotzdem richtig, wenn auch aus den falschen Gründen.


Michael

Der Text soll keine umfassende Analyse der „Roseanne“-Debatte sein (und erst recht keiner über Probleme mit Verwertungsrechten). Es geht mir vor allem um die Frage, wie sinnvoll es ist, Rassismus zu sanktionieren, indem man eine Serie absetzt, die immer für den Dialog stand. Ob man Roseanne Barr unbedingt hätte rausschmeißen müssen, bezweifle ich (und dieser Rausschmiss erfolgte ja nicht wegen ihres Twitter-Gesamtwerks, sondern tatsächlich wegen einem einzelnen Tweet). Natürlich muss es eine Reaktion darauf geben und ich will auch nicht behaupten, dass ich da einen befriedigenden Gegenvorschlag hätte, aber wie sich große Sender und Studios mit solchen Entscheidungen selbst die Absolution erteilen, finde ich etwas problematisch. Die Gespräche über die Fortsetzung sind mir bekannt. Man muss aber abwarten, wie so ein Spin-Off sich auf den Pluralismus der Serie auswirkt, wenn die einzige Figur verschwindet, die offen Trump wählt.

Und ich muss schon auch darauf bestehen, dass einige Dinge im Text komplizierter dargestellt sind als das hier wiedergegeben wird. Es steht z.B. nirgendwo, dass liberale Medien nicht auch den inklusiven Charakter der Serie betont hätten. Sie haben ihn bei ihrer Gesamtbewertung der Serie aber oft stark vernachlässigt, weil sie ein Problem mit der Hauptdarstellerin haben. Und die Behauptung, liberale Kritiker hätten kein Problem mit der Serie gehabt, lässt sich durch eine kurze Google-Recherche widerlegen.






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