Neu im Kino

Are You Lonesome Tonight? – Kritik

VCH 2021. Regie: Shipei Wen. Mit: Eddie Peng, Sylvia Chang
Start:

Ein unfallflüchtiger Fahrer nistet sich im Leben der Witwe seines Opfers ein – und wird allmählich zum Hauptdarsteller eines Thrillers. Are You Lonesome Tonight? wechselt Form und Look wie ein Chamäleon, Garstigkeit und Melancholie wechseln sich beständig ab. Kritik 

Licorice Pizza – Kritik

USA 2021. Regie: Paul Thomas Anderson. Mit: Bradley Cooper, Sean Penn
Start:

Romantische Ruhelosigkeit: Paul Thomas Andersons Licorice Pizza ist extrem reichhaltig und extrem simpel zugleich, ist Epochen-, Gesellschafts- und Kinogeschichtenpanorama – aber vor allem einfach eine Liebesgeschichte. Kritik 

Niemand ist bei den Kälbern – Kritik

D 2021. Regie: Sabrina Sarabi. Mit: Saskia Rosendahl, Rick Okon
Start:

VoD: Pinkeln und Träumen. In Sabrina Sarabis Romanverfilmung Niemand ist bei den Kälbern wirft sich eine junge Frau für eine Welt jenseits der Provinz in Schale, die Wille und Vorstellung bleibt. Kritik 

Eine Nacht in Helsinki – Kritik

FI 2020. Regie: Mika Kaurismäki. Mit: Kari Heiskanen, Maria Kaurismäki
Start:

Drei sehnsüchtige Männer in einer geschlossenen Bar: Auch wenn Mika Kaurismäki in seinem neuen Werk keinen Corona-Film sehen will, wird Eine Nacht in Helsinki doch erst im pandemischen Licht besonders. Kritik 

Nightmare Alley – Kritik

USA, MEX 2021. Regie: Guillermo del Toro. Mit: Cate Blanchett, Willem Dafoe
Start:

Die Mechanik der eigenen Erzählmaschine: Für Nightmare Alley verfrachtet Guillermo del Toro einen monströsen Cast auf einen Jahrmarkt, verwandelt ganz klassisch eine Aufwärts- in eine Abwartsspirale und lässt sich dabei genüsslich in die Karten schauen. Kritik 

Spencer – Kritik

GB, D, USA, CHI 2021. Regie: Pablo Larraín. Mit: Kristen Stewart, Sean Harris
Start:

VoD: Der goldene Käfig ist zum Kotzen. Pablo Larraíns Spencer macht aus der Weihnachtsfeier der britischen Monarchie rund um Prinzessin Diana ein Paranoia-Kammerspiel. Kritik 

Gloria Mundi – Rückkehr nach Marseille – Kritik

F, IT 2019. Regie: Robert Guédiguian. Mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin
Start:

VoD: Vom Dienstleistungsprekariat im unwirtlichen Marseille. Gloria Mundi ist ein Abgesang auf die gelebte Solidarität unter Arbeitern. Die Hoffnung auf ein besseres Leben manifestiert sich in einer majestätischen Geburt. Kritik 

Pleasure – Kritik

S, NL, F 2021. Regie: Ninja Thyberg. Mit: Sofia Kappel, Revika Anne Reustle
Start:

Die Schlagkraft weiblicher PoV-Shots. Pleasure erzählt von einer jungen Schwedin, die in der Pornoindustrie L.A.s ein Star werden will, und zeigt Potenziale zur Selbstermächtigung ebenso wie die Mechanismen, denen sie unterworfen wird. Kritik 

Lamb – Kritik

IS, S, PL 2021. Regie: Valdimar Jóhannsson. Mit: Noomi Rapace, Björn Hlynur Haraldsson
Start:

Lamb erzählt in unterkühlter Langsamkeit von einem Hirtenpaar, das ein Schafskind mit menschlichem Körper großzieht – und flüstert Fragen über Anthropozentrismus und Transhumanismus in den isländischen Nebel. Kritik 

Bad Tales - Es war einmal ein Traum – Kritik

IT, CH 2020. Regie: Damiano D'Innocenzo, Fabio D'Innocenzo. Mit: Elio Germano, Barbara Chichiarelli
Start:

Bad Tales erzählt von Kindern in einer römischen Vorstadt, die alles sehen und erleben müssen. Zwei werden Bomben bauen, und irgendwie will man, dass sie hochgehen. Kritik 

Macbeth – Kritik

USA 2021. Regie: Joel Coen. Mit: Denzel Washington, Frances McDormand
Start:

Apple TV+: English Gothic, Expressionismus, Film Noir. Joel Coens Macbeth ist eine einzige Synthese der Traditionen, in der sich zusammenfügt, was vielleicht ohnehin zusammengehört. Kritik 

Drive My Car – Kritik

JP 2021. Regie: Ryûsuke Hamaguchi. Mit: Hidetoshi Nishijima, Tôko Miura
Start:

VoD: „Was sollen wir tun? Wir müssen leben.“ In Drive My Car verwebt Ryūsuke Hamaguchi die Lakonie Murakamis mit der Melancholie Tschechows und untersucht behutsam die Spuren, die Menschen in den Leben anderer hinterlassen. Kritik 

Ein Festtag – Kritik

GB 2021. Regie: Eva Husson. Mit: Olivia Colman, Colin Firth
Start:

An nur einem Tag fädelt Eva Husson die Lebensgeschichte einer Hausangestellten auf. Ein Festtag ist ein so sinnlich-saftiger wie aufmüpfiger Film, der für seine Protagonistin sogar ein bisschen Dekadenz erhascht. Kritik 

Matrix 4 – Resurrections – Kritik

USA 2021. Regie: Lana Wachowski. Mit: Keanu Reeves, Jessica Henwick
Start:

Die Matrix ist nun voller warmer Farben. Der vierte Teil der Reihe erlaubt sich eine Leichtigkeit, für die in den todernsten Vorgängern kein Platz war. Zugleich fühlt sich Matrix 4: Resurrections manchmal an, als ob vier Filme gleichzeitig ablaufen. Kritik 

Spider-Man: No Way Home – Kritik

USA, D 2021. Regie: Jon Watts. Mit: Zendaya, Tom Holland
Start:

Wer bemängelt an einer Achterbahnfahrt schon falsche Kurven? Spider-Man: No Way Home lässt unbekümmert Erzählwelten zusammenprallen und treibt das Marvel-Prinzip, mit jeder Szene auf Affekte zu zielen, auf die Spitze. Kritik 

Annette – Kritik

F, MEX, USA 2021. Regie: Leos Carax. Mit: Adam Driver, Marion Cotillard
Start:

Ständig ist er nackt. Adam Driver spielt einen Macker, einen gefährlichen noch dazu – und imitiert Leos Carax, in einem Film, der parasitär wie ein Bandwurm alles aufsaugt. Und den man nicht mehr so leicht los wird. Kritik 

West Side Story – Kritik

USA, E 2021. Regie: Steven Spielberg. Mit: Ansel Elgort, Rachel Zegler
Start:

Die hölzerne Didaktik der interkulturellen Romeo-und-Julia-Geschichte weicht Steven Spielbergs West Side Story trotz mehr Diversität nicht auf. Zugleich zeigt sein Musical dem Kinojahr mit atemberaubender Leichtigkeit, was ein schöner Film ist. Kritik 

Sing Me a Song – Kritik

F, 2019. Regie: Thomas Balmes. Mit: Peyangki, Ugyen
Start:

Weltabgewandtheit einmal anders: Ein junger bhutanischer Mönch hängt zu viel vorm Smartphone und lernt im Chat eine Sängerin kennen. Der Blick auf diesen verlorenen Sohn im Dokumentarfilm Sing Me a Song ist distanziert-liebevoll und ein wenig ratlos. Kritik 

Benedetta – Kritik

F, NL 2021. Regie: Paul Verhoeven. Mit: Charlotte Rampling, Lambert Wilson
Start:

Benedatta hat Körperkontakt mit Jesus und saugt an der Brust einer Marienstatue. Paul Verhoevens Schlüssellochblick hinter Klostermauern des 17. Jahrhunderts schielt auf ein Arthouse-Publikum, lässt sich aber das Bürgerschreckhafte nicht nehmen. Kritik 

House of Gucci – Kritik

USA 2021. Regie: Ridley Scott. Mit: Salma Hayek, Adam Driver
Start:

Lady Gaga als I-Tüpfelchen auf einem lustvollen Trip durch eine wahre Familiengeschichte. Der operettenhafte Overload von House of Gucci sollte Ridley Scott endgültig den längst verdienten Ruf des vulgären Künstlers einbringen. Kritik