Walt Kowalski is breaking bad: Ein mit der Moderne im Clinch liegender alter Blumenzüchter blüht in seinem neuen Job als Drogenkurier richtig auf. Alles könnte so leicht sein in Clint Eastwoods neuem Film The Mule, wäre da nicht die Familie. Kritik
Erst als Erwachsener erfährt Regisseur Éric Caravaca von seiner verstorbenen Schwester. Carré 35 nimmt ihr Grab in Casablanca zum Ausgangspunkt, um Familien- und Kolonialgeschichte zu verknüpfen. Kritik
Alles ist üppig und überbordend an diesem Dekadenzporträt des Hofes von Queen Anne. Doch neben pompösen Detailreichtum und maliziösen Bonmots zeigt Regisseur Yorgos Lanthimos in The Favourite etwas für ihn bisher Ungewohntes: Empathie. Kritik
Wir können ja nicht allen helfen! Nadine Labakis libanesischer Elendsfilm Capernaum ist entweder eine naive Gerichtsverhandlung oder ein grandioser Schau-Prozess. Kritik
USA 2018. Regie: Michael Moore. Mit: Donald J. Trump, Michael Moore Start:
„How the fuck did that happen?“: In Fahrenheit 11/9 verpasst Michael Moore den USA und ihrem Präsidenten wieder eine für ihn typische Abreibung – muss sich am neuen Gegner aber erst ein wenig die Zähne ausbeißen. Kritik
D 2018. Regie: Philipp Hirsch. Mit: Matti Schmidt-Schaller, Milena Tscharntke Start:
Die Lüge als Gemeinschaftsmoment: In seinem Debüt Raus folgt Philipp Hirsch fünf Jugendlichen in den Wald und damit in den Versuch eines neuen Gesellschaftsentwurfes. Kritik
Der brutale Traditionalismus eines Dorfes und eine Ausgestoßene als ruhelose Mischung aus Bäuerin und Girl Scout: Wie toll wäre es, würde Sibel sich daraus zu einem Rape-and-Revenge-Film entwickeln. Kritik
Schräge Familienaufstellung unter unsichtbarem Feuerwerk. Hirokazu Koreeda krakelt in Shoplifters mal wieder am japanischen Familienkonzept herum. So radikal wie vorher noch nie. Kritik
Der iranische Regisseur Jafar Panahi darf sein Land nicht verlassen, und irgendwie hat er auch Berufsverbot. In Drei Gesichter spielt er wieder eine Hauptrolle, guckt in der Provinz durch Zäune und gefällt sich selbst. Und doch kann man ihm dafür kaum böse sein. Kritik
F, IS, UA 2018. Regie: Benedikt Erlingsson. Mit: Halldóra Geirharðsdóttir, Jóhann Sigurðarson Start:
Die menschengemachte Erderwärmung bedroht weltweit Lebensräume. Politik und Wirtschaft verschlimmern das Problem, anstatt es zu verbessern. Nur eine heldenhafte isländische Gesangslehrerin stellt sich ihnen in Gegen den Strom in den Weg. Kritik
Wie unterscheidet sich das Fleischstück vom Engelsgesicht? Steve McLean entwirft in Postcards from London das Stadtviertel Soho als einen zeitlosen Ort – und lässt eine Gruppe von Sexarbeitern die Kunstgeschichte neu schreiben. Kritik
Verwundete Gegend: Renārs Vimbas Erstlingswerk Sanfter Schlamm erzählt von Fluchtbewegungen aus der lettischen Provinz und vor allem von den Spuren, die sie hinterlassen. Die dableiben, stochern in Pfützen herum oder zünden Gebäude an. Kritik
Glaubt, oder glaubt eben nicht, beides geht in Ordnung: Xavier Giannolis L'Apparition - Die Erscheinung über eine Marienerscheinung in einer französischen Alpenstadt ist ein überbordender Film aus Fakten, Betrug und falschen Spuren. Kritik
VoD: Körperkino obsessiv, musikalisch, kurzweilig, verdammt ernst und unbedingt komisch. Gaspar Noé ersinnt eine durchsexualisierte Tanzgruppe, bei der jeder Tänzer etwas dringend will. Climax setzt darauf, dass es schiefgeht. Kritik
GB, USA 2018. Regie: Steve McQueen. Mit: Elizabeth Debicki, Garret Dillahunt Start:
Steve McQueen wagt sich mit Widows ins Heist-Genre und verschaltet einen All-Female-Beutezug mit einem Wahlkampf in Chicagos South Side. Was ist Wahlkampf auch anderes als ein Beutezug? Kritik