USA 2017. Regie: Paul Thomas Anderson. Mit: Daniel Day-Lewis, Lesley Manville Start:
Vielleicht war’s das, vielleicht verbirgt sich noch etwas dahinter. Paul Thomas Anderson erzählt in Der seidene Faden, wie eine Frau mit Taktik und ein Mann mit Ödipus-Komplex zueinander finden. Kritik
USA 2017. Regie: James Franco. Mit: Alison Brie, James Franco Start:
„Haha! What a story, Mark!“ – James Francos The Disaster Artist über den „schlechtesten Film aller Zeiten“ will selbst gar kein eigenständiger Film sein. Aber der Mond ist ja auch ganz schön, obwohl er nicht aus eigener Kraft leuchtet. Kritik
D, Ö 2017. Regie: Barbara Albert. Mit: Thomas Anton, Attila Beke Start:
Die Last des Sehens und die Freiheit des Nicht-Sehen-Müssens – Barbara Alberts Licht blickt ins Antlitz der blinden Pianistin Maria Paradis. Was sie alles am eigenen Leib über gesellschaftliche Zwänge erfährt, hebelt der Film dabei immer wieder aus. Kritik
D 2017. Regie: Özgür Yildirim. Mit: Moritz Bleibtreu, Birgit Minichmayr Start:
Viele Gangster gegen eine Frau. Özgür Yildirim hat sich ins Zeug gelegt, nicht nur die Geschichte von strauchelnden Männern zu erzählen. Und wenn Birgit Minichmayr im Bild ist, hat Moritz Bleibtreu ohnehin keine Chance. Kritik
USA 2017. Regie: Eliza Hittman. Mit: Harris Dickinson, Toni D'Antonio Start:
Nach ihrem tollen Debütfilm It Felt Like Love erhält sich Eliza Hittman ihren intimen Blick auf männliche Körper, verschiebt ihr Interesse aber auf ein Begehren, das sich verstecken muss. Das hat dramat(urg)ische Folgen für ihr Kino des Unsouveränen. Kritik
D, USA, CH 2017. Regie: Rolf Peter Kahl. Mit: Deborah Kara Unger, Rolf Peter Kahl Start:
RP Kahls A Thought of Ecstasy zeigt wie Hitchcocks Vertigo einen Mann, der Opfer seiner Wünsche und seiner Lust wird, und lotet in einem assoziativen Fluss die Potenziale seiner Begierde aus – mit einer gewissen Freude am Flutschigen und Drastischen. Kritik
USA, GB 2017. Regie: Martin McDonagh. Mit: Caleb Landry Jones, Woody Harrelson Start:
Relevanz durch Ignoranz: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri will mehr sein als nur ein Kultfilm. Seine sieben Oscar-Nominierungen sagen aber vielleicht mehr über das gegenwärtige Hollywood aus als der Film selbst über den state of the nation. Kritik
ROK 2017. Regie: Hong Sang-soo. Mit: Seo Young-hwa, Jeong Jae-yeong Start:
Neu auf MUBI: Location Scouting mit Liebe. Hong Sang-soo folgt einer hungrigen Schauspielerin nach Hamburg und an die koreanische Ostküste. Zwischendurch wird sie einfach geklaut – und kommt im Kino wieder zu sich. Kritik
F 2017. Regie: François Ozon. Mit: Jacqueline Bisset, Marine Vacth Start:
Das Auge und die Vagina: François Ozon glaubt an die Kunst der Penetration und die Wahrheit der visuellen Wahrnehmung. Seine Lust aber richtet sich auf etwas Drittes. Kritik
USA 2017. Regie: Trey Edward Shults. Mit: Joel Edgerton, Kelvin Harrison Jr. Start:
Ein Zombiefilm fast ohne Zombies. Das post-apokalyptische Kammerspiel It Comes at Night von Trey Edward Shults gehört zu den wichtigsten Werken einer neuen Welle anspruchsvoller US-amerikanischer Indie-Horrorfilme. Kritik
USA 2017. Regie: Alexander Payne. Mit: Brigette Lundy-Paine, Kristen Wiig Start:
Klein, aber egal: Alexander Payne interessiert sich für die Prämisse seiner Schrumpf-Utopie Downsizing gar nicht so richtig. Umso besser für uns. Kritik
Zwei Teenager tauschen Körper, Geschlecht und Identität und träumen das Leben des anderen. Bis ein Komet einschlägt und den Traum beendet. Doch im Kosmos von Your Name kann schon ein Haarband zwei getrennte Universen wieder verbinden. Kritik
MEX, D, DK, F, NO 2016. Regie: Amat Escalante. Mit: Kenny Johnston, Ruth Ramos Start:
VoD: Wo Arthouse war, soll Es werden. Amat Escalante platziert in The Untamed ein paar riesige Tentakel in einem Wald und lässt sie Menschen befriedigen. Kritik
USA 2017. Regie: Woody Allen. Mit: Kate Winslet, Juno Temple Start:
Im farbenfroh auf die Leinwand gemalten Vergnügungspark von Coney Island jongliert Woody Allen in Wonder Wheel sehr gemächlich und genügsam mit vertrauten Versatzstücken seines Werkes. Der Sohn der Hauptfigur will alles in Brand stecken. Kritik
Das sachte Plätschern des Unausweichlichen. Die Spurinszeniert die Auflehnung gegen eine feudale Jagdgesellschaft als Sonntagskrimi ohne Ungewissheiten und Geheimnisse. Kritik
Der Projektor im Gebetssaal: Zwischen Mythologie und Realismus siedelt Aktan Arym Kubat seinen neuen Film Die Flügel der Menschen an, und bringt gegen den Einzug des Fundamentalismus in sein Land nicht zuletzt das Kino selbst in Stellung. Kritik
USA 2017. Regie: Jake Kasdan. Mit: Karen Gillan, Dwayne Johnson Start:
Alle Lebensalter in der Schwebe: In Jake Kasdans Fortsetzung zu Jumanji bewohnen Jugendliche die Körper erwachsener Filmstars – was Figuren wie Schauspieler in hochkomische Pubertätsnöte stürzt. Kritik
Den Jedi dämmert langsam, dass sie selbst die Geißel der Galaxis sein könnten. Star Wars: Episode VIII deutet ein Ende davon an – doch vorerst pusht die Macht noch einmal alles in einen ausschweifenden Recycling-Loop. Kritik
IT, D 2017. Regie: Jan Zabeil. Mit: Bérénice Bejo, Alexander Fehling Start:
Jan Zabeil gestaltet einen intimen Film, der sein Bergsteiger-Panorama in Norditalien für eine Nichtvater-Sohn-Geschichte nutzen will und nicht davor zurückschreckt, das Gebirge metaphorisch einzusetzen. Kritik
F, CA 2016. Regie: Philippe Lioret. Mit: Pierre Deladonchamps, Gabriel Arcand Start:
Identität als Heimsuchung und ewiger Zweifel: In Philippe Liorets Die kanadische Reise irrt ein junger Mann erst der eigenen Abstammung nach und schreibt dann doch selbst das Szenario seiner Herkunft. Kritik
Von überall tönt es #metoo: Yeşim Ustaoğlu führt in Clair Obscur das Schicksal zweier unterschiedlicher Frauen in der Türkei zusammen, möchte auf die Universalität weiblicher Erfahrung hinaus – und flüchtet doch vor der entscheidenden Frage. Kritik
USA 2017. Regie: David Lowery. Mit: Rooney Mara, Casey Affleck Start:
Irgendwo zwischen Weerasethakul und Andersen: In David Lowerys A Ghost Story verweilen die Einstellungen so lange, bis in ihnen Geister zum Leben erwachen. Kritik
Schaltzentren, Umschlagplätze und miteinander vernähte Leben. Die Französin Katell Quillévéré hat mit Die Lebenden reparieren einen Film gedreht, der analytisch kombiniert und erklärt, um dann in der kleinsten Regung plötzlich leidenschaftlich zu entflammen. Kritik