Neu im Kino

Havarie – Kritik

D, F 2016. Regie: Philip Scheffner
Start:

Ein Plädoyer für filmische Zeitlichkeit: Philip Scheffner zerdehnt einen dreiminütigen Videoclip von einem Flüchtlingsboot - und ermöglicht auf der Tonspur, was im Bild unmöglich erscheint. Kritik 

Die feine Gesellschaft – Kritik

D, F 2016. Regie: Bruno Dumont. Mit: Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi
Start:

Sprechen in einer Sprache, die keiner spricht, Betonen, wie es keiner tut, Gehen, als hätte man es völlig verlernt: Die feine Gesellschaft ist Körperschauspiel auf Amphetaminen und Sedativen zugleich. Kritik 

Hacksaw Ridge – Kritik

USA 2016. Regie: Mel Gibson. Mit: Luke Pegler, Andrew Garfield
Start:

Der Glaube als bloße Devotionalie: Mel Gibsons Film über einen Gewaltverweigerer im Kampfeinsatz betrachtet den Zweiten Weltkrieg als großes religiöses Dilemma, verlässt dabei aber nie die Bahnen eines treuherzigen Nihilismus. Kritik 

Die schönen Tage von Aranjuez – Kritik

F, D 2016. Regie: Wim Wenders. Mit: Sophie Semin, Reda Kateb
Start:

Erschaffung und Erschlaffung des Wortes: Wim Wenders überführt das gleichnamige Theaterstück des österreichischen Schriftstellers Peter Handke in einen 3D-Film und fügt dem eine Reflexion über das künstlerische Schöpfen hinzu. Kritik 

Jackie – Kritik

USA, CHI 2016. Regie: Pablo Larraín. Mit: Natalie Portman, Greta Gerwig
Start:

So geht Biopic. Pablo Larraíns Jackie würfelt die Zeiten durcheinander, reißt Lücken in die Erzählung und verschiebt gekonnt die Aufmerksamkeiten, um darüber zu spekulieren, wie es sich anfühlt, First Lady ohne President zu sein. Kritik 

Personal Shopper – Kritik

F 2016. Regie: Olivier Assayas. Mit: Kristen Stewart, Lars Eidinger
Start:

Mit A-Schauspiel und B-Plot zu C-Buhrufen. Ein Plädoyer für Assayas und einen herrlichen Film über die Zerstreuung. Kritik 

Die Hölle – Kritik

D, Ö 2017. Regie: Stefan Ruzowitzky. Mit: Violetta Schurawlow, Tobias Moretti
Start:

Hölle ist dort, wo ein Film sich selbst verleugnet: Stefan Ruzowitzkys Die Hölle – Inferno schämt sich so sehr vor den eigenen Genremotiven, dass er sie ständig verstecken muss. Kritik 

Der die Zeichen liest – Kritik

RUS 2016. Regie: Kirill Serebrennikov. Mit: Yuliya Aug, Viktoriya Isakova
Start:

Schreie und Bewegungen: In seiner Adaption eines Marius-von-Mayenburg-Stücks wirft der russische Regisseur Kirill Serebrennikov einen christlichen Fundamentalisten in eine russische Schule und schaut, was passiert. Kritik 

xXx 3 – Die Rückkehr des Xander Cage – Kritik

USA 2017. Regie: D.J. Caruso. Mit: Ruby Rose, Samuel L. Jackson
Start:

Vin Diesel als Zwölfjähriger im Action-Wunderland: xXx – Die Rückkehr des Xander Cage gibt sich als dritter Teil des Vin-Diesel-Franchises und verleugnet dabei seine wahren Vorgängerfilme. Kritik 

Manchester by the Sea – Kritik

USA 2016. Regie: Kenneth Lonergan. Mit: Casey Affleck, Michelle Williams
Start:

VoD: It’s a Man’s Pain. In seinem dritten Film umkreist Kenneth Lonergan einmal mehr ein traumatisches Ereignis und versucht sich an der Reparatur eines Männerlebens. Keine leichte Aufgabe. Kritik 

Hell or High Water – Kritik

USA 2016. Regie: David Mackenzie. Mit: Chris Pine, Ben Foster
Start:

Einsame Cowboys, weit weg von zu Hause: In Hell or High Water bäumt sich der alte Wilde Westen noch einmal auf. Man hört es im Lachen von Jeff Bridges, bevor es in ein Schluchzen umschlägt. Kritik 

La La Land – Kritik

USA 2016. Regie: Damien Chazelle. Mit: Ryan Gosling, Emma Stone
Start:

Das wird man ja wohl noch träumen dürfen! Damien Chazelles Hommage ans gute alte Musical ist eine ziemlich autoritäre Feier künstlerischer Freiheit und Romantik geworden. Kritik 

Die Blumen von gestern – Kritik

Ö, D, F 2016. Regie: Chris Kraus. Mit: Adèle Haenel, Hannah Herzsprung
Start:

Täterenkel trifft Opferenkelin, eine ergiebige Konstellation für explodierende Traumata und einen rückwirkenden Schuldabbau. Kritik 

Ein Haus in Ninh Hoa – Kritik

D 2016. Regie: Philip Widmann
Start:

Das Bild einer Familiengemeinschaft, die bis in die Welt der Geister reicht. Rund um ein Haus in Vietnam erzählt dieser aufmerksam beobachtete Dokumentarfilm eine Migrationsgeschichte aus der Sicht derer, die nicht ausgewandert sind. Kritik 

Die Taschendiebin – Kritik

ROK 2016. Regie: Park Chan-wook. Mit: Ha Jung-woo, Kim Min-hee
Start:

Getäuschte Täuschungen. Park Chan-wook lässt sein Personal niederträchtig mit der Liebe spielen und verirrt sich einmal kurz in die Perspektive einer Vagina. Kritik 

Einfach das Ende der Welt – Kritik

CA, F 2016. Regie: Xavier Dolan. Mit: Marion Cotillard, Léa Seydoux
Start:

VoD: Gleich ist es so weit. Gleich. Xavier Dolan hat wieder ein Theaterstück inszeniert, als ein Stück ununterbrochenen emotionalen Aufruhrs. Wer das wohl aushalten kann? Kritik 

Die Überglücklichen – Kritik

IT, F 2016. Regie: Paolo Virzì. Mit: Valeria Bruni Tedeschi, Micaela Ramazzotti
Start:

Eine Bipolare und eine Suizidale treffen sich in der Anstalt und fliehen. Paolo Virzìs Film riecht noch ziemlich nach Pitch und versucht uns trotzdem einen ganzen Infantizid zu erklären. Kritik 

Love & Friendship – Kritik

IRL, NL, F 2016. Regie: Whit Stillman. Mit: Kate Beckinsale, Morfydd Clark
Start:

VoD: Die Regeln betreffen alle, aber sie treffen jeden anders. Whit Stillmans erste Jane-Austen-Verfilmung ist ein Sprachkunststück, das der Gesellschaft bei der Arbeit an sich selbst zusieht. Kritik 

Baden Baden – Kritik

B, F 2016. Regie: Rachel Lang. Mit: Salomé Richard, Claude Gensac
Start:

Zickzacklauf durch die Fragmente eines Lebens: In ihrem Langfilmdebüt folgt Rachel Lang einer Flaneurin durch eine Welt, die es eilig hat. Kritik 

Assassin's Creed – Kritik

GB, F, USA 2016. Regie: Justin Kurzel. Mit: Michael Fassbender, Marion Cotillard
Start:

Gehopse und Geschubse im Dämmerlicht der Renaissance: Assassin’s Creed schwadroniert über den freien Willen, stellt ihn aber gar nicht erst auf die Probe. Kritik 

Nocturnal Animals – Kritik

USA 2016. Regie: Tom Ford. Mit: Amy Adams, Jake Gyllenhaal
Start:

„When someone loves you, you have to be careful with it!“ Mit einem Rachethriller als Metapher widmet sich Tom Ford einem überwältigenden Trennungsschmerz – und ist dabei auf hinterhältige Weise parteiisch. Kritik 

Das unbekannte Mädchen – Kritik

B, F 2016. Regie: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne. Mit: Adèle Haenel, Jérémie Renier
Start:

VoD: Konzentriert das Stethoskop im Ohr. Die Dardenne-Brüder hören in die Welt hinein, wie ihre Protagonistin in die Körper. Kritik 

Austerlitz – Kritik

D 2016. Regie: Sergei Loznitsa
Start:

Das Gedenken im lauten Schwall der Gegenwart: Sergei Loznitsas Porträt der Gedenkstätte Sachsenhausen löst das Lager vollständig in der Dynamik der Menschenmassen auf. Ein Film, der hilflos zurücklässt. Kritik 

Rogue One: A Star Wars Story – Kritik

USA 2016. Regie: Gareth Edwards. Mit: Felicity Jones, Mads Mikkelsen
Start:

Rogue One: A Star Wars Story ist so in seinen Kosmos eingezwängt, dass er eigentlich alle Freiheiten zum Sakrileg hätte. Stattdessen gibt es eine Fleißarbeit in Franchise-Pflege und viel ungenutzte Komik. Kritik 

Einmal fremd, einmal vertraut – Kritik

ROK 2015. Regie: Hong Sang-soo. Mit: Jung Jae-young, Minhee Kim
Start:

Wie verfehlen wir uns richtig? Zweimal lässt Hong Sang-soo seine Figuren sich kennenlernen. Aus dem klaren Konzept entweichen nur umso deutlicher die Unklarheiten des Lebens. Kritik 

Salt and Fire – Kritik

USA, D, MEX 2016. Regie: Werner Herzog. Mit: Michael Shannon, Gael García Bernal
Start:

Salt and Fire ist ein Film, der sich alles erlaubt. Der zeigt, dass Werner Herzog noch die fremdesten Elemente mühelos herzogisiert. Also einen dahergelaufenen Wüstenthrillerplot. Oder Veronica Ferres. Kritik 

Safari – Kritik

Ö, DK 2016. Regie: Ulrich Seidl
Start:

Vom Zerlegen einer Giraffe: Ulrich Seidl begleitet in seinem neuen Film europäische Jagd-Touristen in Afrika und weist mit irritierenden Details auf Machtpositionen hin. Kritik