Neu im Kino

Die Saat des heiligen Feigenbaums – Kritik

IR, F, D 2024. Regie: Mohammad Rasoulof. Mit: Soheila Golestani, Setareh Maleki
Start:

Staatsfernsehen oder Instagram? Der inzwischen aus dem Iran geflohene Regisseur Mohammad Rasoulof zeigt, wie die persische Diktatur Generationen spaltet und Familien zerreißt. Die Saat des heiligen Feigenbaums ist ein politisches Familiendrama, das zu einem rasanten Thriller wird. Kritik 

Heretic – Kritik

USA 2024. Regie: Scott Beck, Bryan Woods. Mit: Hugh Grant, Sophie Thatcher
Start:

Zwei Mormonen-Missionarinnen geraten an einen Herren, der ihnen den Glauben nehmen will. Mit einem oft sensationellen Hugh Grant wirft Heretic eine faszinierende Dialektikmaschine an, erweist sich aber auch zunehmend als abgekartetes Spiel. Kritik 

All We Imagine as Light – Kritik

F, IND, NL, L, IT 2024. Regie: Payal Kapadia. Mit: Kani Kusruti, Divya Prabha
Start:

Finding Love in Hopeless Places: In ihrem fantastischen zweiten Film folgt Payal Kapadia drei Frauen, die in einem Mumbaier Krankenhaus arbeiten, von der Stadt ans Meer. All We Imagine as Light ist ein Film, der Trost spendet, ohne etwas schönzureden. Kritik 

Wicked – Kritik

USA, CA, IS, GB 2024. Regie: Jon M. Chu. Mit: Cynthia Erivo, Ariana Grande
Start:

Alte Geschichte in neuem Licht: Wicked stellt die Verhältnisse aus Der Zauberer von Oz auf den Kopf. Seine moralische Agenda macht Jon M. Chus Film über eine missverstandene Hexe etwas schwerfällig, als Musical schlägt er sich trotzdem erstaunlich gut. Kritik 

Wilder Diamant – Kritik

F 2024. Regie: Agathe Riedinger. Mit: Malou Khebizi, Idir Azougli
Start:

Agathe Riedinger folgt in ihrem Regiedebüt Liane, die eine Reality-TV-Show zur Flucht aus den Verhältnissen nutzen will. Im aufgerauten Look eines Sozialdramas erzählt Wilder Diamant von einer jungen Frau, die zum Phänomen wird und zunehmend die Kontrolle verliert. Kritik 

Here – Kritik

USA 2024. Regie: Robert Zemeckis. Mit: Tom Hanks, Kelly Reilly
Start:

Wo Urwald war, wird Wohnzimmer: Was wäre, wenn über Jahrzehnte hinweg eine Kamera am gleichen Platz kontinuierlich glasklare Bilder aufgenommen hätte? In Here schleudert Robert Zemeckis sein Publikum durch die Geschichte amerikanischer Häuslichkeit des 20. Jahrhunderts. Kritik 

A Different Man – Kritik

USA 2024. Regie: Aaron Schimberg. Mit: Sebastian Stan, Miles G. Jackson
Start:

Aaron Schimberg schenkt seinem Protagonisten eine Wunderheilung und schickt ihn dann auf die Theaterbühne. A Different Man ist ein cinephiler Trip ins Rabbit Hole der Identitätsdiskurse. Kritik 

Reinas - Die Königinnen – Kritik

CH, PE 2024. Regie: Klaudia Reynicke-Candeloro. Mit: Susi Sánchez, Gonzalo Molina
Start:

Regisseurin Klaudia Reynicke entfaltet ein Familiendrama vor dem Hintergrund des zerrütteten Peru im Sommer ’92. Das politische Chaos als Brandbeschleuniger für private Konflikte wird in Reinas dabei eher behauptet als gezeigt. Kritik 

Die Katzen vom Gokogu-Schrein – Kritik

JP 2024. Regie: Kazuhiro Soda
Start:

Die Katzen in Ushimado sind ausnahmslos süß – aber viel zu viele. Kazuhiro Sodas Dokumentarfilm zeigt handfeste biopolitische Maßnahmen und vorbildliches community building – mit viel Witz, gutem Auge und Gespür für kleine und große Gesten. Kritik 

The Visitor – Kritik

GB 2024. Regie: Bruce La Bruce. Mit: Bishop Black, Macklin Kowal
Start:

Eat out the rich: Bruce LaBruce bereitet Pasolinis Teorema (1968) über einen Fremden, der die Mitglieder einer großbürgerlichen Familie verführt, für die Gegenwart auf und bleibt dabei dem Punk treu. The Visitor ist konfrontativer und plakativer, aber auch utopischer als seine Vorlage. Kritik 

City of Darkness – Kritik

HOK 2024. Regie: Soi Cheang. Mit: Sammo Kam-Bo Hung, Louis Koo
Start:

Eine kleine Enklave in Hongkong wird von einem übermächtigen Außen bedroht. In zwei Modi kommt Soi Cheangs City of Darkness zu sich: bei maximaler Verkitschung und bei maximaler Gewalt – beides atemberaubend choreografiert. Kritik 

Emilia Pérez – Kritik

F, USA, MEX 2024. Regie: Jacques Audiard. Mit: Zoë Saldana, Selena Gomez
Start:

Vom beinharten Kartell-Boss zur einfühlsamen Kämpferin für Gerechtigkeit: Die Heldin von Jacques Audiards melodramatischem Gangster-Musical wechselt zwar Milieu, Identität und Geschlecht, muss jedoch feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Kritik 

Spiders - Ihr Biss ist der Tod – Kritik

F, USA 2023. Regie: Sébastien Vanicek. Mit: Théo Christine, Sofia Lesaffre
Start:

Gemeingefährliche Krabbeltiere aus der Wüste landen in einem brutalistischen Appartmentkomplex, der sich als Wildnis anderer Art erweist: Sébastien Vanicek mischt in seinem Debüt souverän Banlieue-Drama, Spinnen-Horror und actionreichen Überlebenskampf, verhebt sich aber ein wenig im Finale. Kritik 

Das Imperium – Kritik

F, D, IT, B 2024. Regie: Bruno Dumont. Mit: Camille Cottin, Lyna Khoudri
Start:

Mutterschiffe ohne Kanonen und Krieg der Sterne in der französischen Provinz: Bruno Dumonts Das Imperium ist ein Flickenteppich der Einfälle, auf dem das Science Fiction-Genre regelrecht kaputtgespielt wird. Kritik 

Llevame en tus brazos - Schließe mich in deine Arme – Kritik

MEX 1954. Regie: Julio Bracho. Mit: Ninón Sevilla, Armando Silvestre
Start:

Twists wie in griechischen Dramen: Schließe mich in deine Arme (1954) ist ein klassisch mexikanischer Rumbera, ein atemloses Melodram, in dem eine Frau ins Unglück gestürzt wird, von dort aber die Flucht nach vorn antritt und zum Filmstar aufsteigt. Kritik 

No Other Land – Kritik

PA 2024. Regie: Yuval Abraham, Basel Adra ...
Start:

Neu auf Mubi: Der von einem israelisch-palästinischen Kollektiv gedrehte Film dokumentiert die israelische Siedlungspolitik in dem Gebiet Masafer Yatta, das als Trainingszone für das Militär freigegeben wurde. Kritik 

Gladiator II – Kritik

GB, USA 2024. Regie: Ridley Scott. Mit: Joseph Quinn, Connie Nielsen
Start:

Auch im Nachfolger zu seinem 2000er-Hit interessiert sich Ridley Scott für Todessehnsucht, blutige Weltlichkeit und den Kampf für die Tugend. Gladiator II wartet mit Seeschlachten im Kolosseum und Denzel Washington im Rampensau-Modus auf, verliert jenseits des Spektakels aber auch immer wieder an Fahrt. Kritik 

Des Teufels Bad – Kritik

Ö 2024. Regie: Severin Fiala, Veronika Franz. Mit: Anja Plaschg, Maria Hofstätter
Start:

Agnes betet, dass sie ein Kind bekommt – doch weder ihr Mann noch Gott erhören sie. Des Teufels Bad inszeniert eine Geschichte aus dem 18. Jahrhundert als düsteren Folk Horror zwischen Religion und Wahnsinn, Glaube und Gewalt. Kritik 

Critical Zone – Kritik

IR, D 2023. Regie: Ali Ahmadzadeh
Start:

Koks-Taxi Teheran. Ali Ahmadzadehs radikaler Locarno-Gewinner Critical Zone begleitet einen Drogendealer und wirft dabei einen komplett unverschleierten Blick auf die iranische Gesellschaft. Kritik 

Red Rooms - Zeugin des Bösen – Kritik

CA 2023. Regie: Pascal Plante. Mit: Juliette Gariépy, Laurie Babin
Start:

Die morbide Neugier einer Frau für einen Snuff-Mörder ist auch die unsere: Pascale Plantes Red Rooms ist zugleich Gerichtsdrama und Psychothriller und konstruiert ein plattitüdenfreies Dreieck zwischen Medien, Publikum und Gewalt. Kritik 

Mascarpone 2: The Rainbow Cake – Kritik

IT 2024. Regie: Alessandro Guida. Mit: Giancarlo Commare, Gianmarco Saurino
Start:

So messy wie die Liebe: Alessandro Guidas Mascarpone 2 – The Rainbow Cake ist eine dezidiert schwule RomCom, die gerade deshalb funktioniert, weil sie ihren Vorgängerfilm nicht übertrifft. Kritik 

Spirit in the Blood – Kritik

D, CA 2024. Regie: Carly May Borgstrom. Mit: Summer H. Howell, Sarah-Maxine Racicot
Start:

VoD: Ein paar Freundinnen aus einer abgelegenen religiösen Gemeinde ziehen durch Wald und Wiesen und probieren sich aus, während es ein Monster auf junge Frauen abgesehen hat. Als Horrorfilm bleibt Spirit in the Blood ein wenig blutleer, doch als Abhängfilm ist er sehr schön. Kritik