Neu im Kino

Bugonia – Kritik

IRL, ROK, CA 2025. Regie: Yorgos Lanthimos. Mit: Emma Stone, Jesse Plemons
Start:

Zwei abgehängte Verschwörungstheoretiker entführen eine Pharmaunternehmerin, die sie für ein Alien halten. Die satirische Eskalation von Bugonia nimmt Regisseur Yorgos Lanthimos zum Anlass für ein Tableau menschlichen Versagens, das sich wie ein Gefängnis anfühlt – und bietet dabei Jesse Plemons und Emma Stone eine große Bühne. Kritik 

Dracula - Die Auferstehung – Kritik

GB, F 2025. Regie: Luc Besson. Mit: Christoph Waltz, Caleb Landry Jones
Start:

Verglichen mit Francis Ford Coppolas wilder, lüsterner Dracula-Adaption von 1992 ist Luc Besson neue Version ein skurriles Pop-Art Ding mit surrealen Frauentürmen, wahnwitzigen Gemütszuständen und unglaublicher Exzentrik. Leider gibt es noch einen priesterlichen Widersacher-Trübling, der den Film manchmal fast cockblockt. Kritik 

Danke für nichts – Kritik

D 2025. Regie: Stella Marie Markert. Mit: Kathrin Angerer, Flavia Barrientos
Start:

Energiegeladen und formwandlerisch erzählt Stella Marie Markert in ihrem Spielfilmdebüt Danke für nichts von vier jungen Freundinnen in einer Berliner-WG. Eine Kampfansage ans Erwachsenwerden und ein Liebesbrief an die eigenen Figuren. Kritik 

Frankenstein – Kritik

MEX, USA 2025. Regie: Guillermo del Toro. Mit: Jacob Elordi, Oscar Isaac
Start:

Neu auf Netflix: Guillermo del Toro verpasst dem bekannten Mythos in seiner Frankenstein-Verfilmung nur sanfte ikonographische Updates. Bestechend sind vor allem die inszenatorische Liebe zum Detail und die schlaksige Eleganz von Jacob Elordis künstlich erschaffener Kreatur. Kritik 

The Mastermind – Kritik

USA 2025. Regie: Kelly Reichardt. Mit: Gaby Hoffmann, Josh O'Connor
Start:

Ein Familienvater versucht in den 1970ern mit einem Kunstraub seine Midlife-Crisis zu überwinden. Kelly Reichardts The Mastermind rückt das Scheitern des Einzelnen inmitten historischer Umwälzungen ins Zentrum. Kritik 

After the Hunt – Kritik

USA, IT 2025. Regie: Luca Guadagnino. Mit: Ayo Edebiri, Andrew Garfield
Start:

Neu bei Amazon Prime: In After the Hunt gerät Julia Roberts an einer US-Eliteuni in die Wirren des Geschlechterkampfs. Luca Guadagninos Film wirkt wie das Negativbild jener romantischen Komödien, die einst den Ruhm des Leinwandstars begründeten – will dabei aber in zu viele Richtungen gleichzeitig. Kritik 

Tron: Ares – Kritik

USA 2025. Regie: Joachim Rønning. Mit: Jared Leto, Greta Lee
Start:

Quatschige Handlung, stylisches Retro-Türkis und Fernweh der leereren Sorte: Joachim Rønnings Tron: Ares sieht teils fantastisch aus, kann aber insbesondere auf emotionaler Ebene nicht ganz mit seinen beiden Vorgängern mithalten. Kritik 

Amrum – Kritik

D 2025. Regie: Fatih Akin. Mit: Diane Kruger, Matthias Schweighöfer
Start:

Ein Junge und seine Mutter flüchten 1945 in den letzten Kriegstagen auf die norddeutsche Insel Amrum. Fatih Akin verarbeitet in seinem gleichnamigen Film die Kindheitserinnerungen seines Mentors Hark Bohm. Die sensible Coming-of-Age-Geschichte wird zum Ausdruck ihrer tiefen Freundschaft. Kritik 

Reflection in a Dead Diamond – Kritik

B, L, IT, F 2025. Mit: Céline Camara, Koen De Bouw
Start:

Hélène Cattet und Bruno Forzani greifen in Reflection in a Dead Diamond tief in den Bilderfundus des 60er-Jahre-Eurospy-Kinos. Die pulsierende Masse visueller Attraktionen verdichtet sich zu einem Film, nach dem niemand gefragt hat und der darum umso berauschender ist. Kritik 

Kontinental '25 – Kritik

RO 2025. Regie: Radu Jude. Mit: Serban Pavlu, Eszter Tompa
Start:

Eher ein Nebenprodukt im Werk seines Regisseurs ist Kontinental '25. Radu Jude situiert die Geschichte einer von Gewissensbissen geplagten Gerichtsvollzieherin in der Tradition des Neorealismus; den er freilich mit einer gehörigen Portion Zynismus anreichert. Kritik 

A House of Dynamite – Kritik

USA 2025. Regie: Kathryn Bigelow. Mit: Rebecca Ferguson, Idris Elba
Start:

Neu auf Netflix: Flackernde Displays und angespannte Gesichter. Kathryn Bigelows Thriller A House of Dynamite erzählt von schwierigen Entscheidungen, die während eines sich anbahnenden Dritten Weltkriegs getroffen werden sowie vom Dilemma, als fühlender Mensch reibungslos funktionieren zu müssen. Kritik 

A Letter to David – Kritik

ISR, USA 2025. Regie: Tom Shoval. Mit: David Cunio, Eitan Cunio
Start:

In A Letter to David erinnert der israelische Regisseur Tom Shoval an das Schicksal seines Freundes David Cunio, der am 7. Oktober 2023 von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurde. Ein Film über eine historische Zäsur und ihre Folgen, der konsequent der Perspektive der Betroffenen verpflichtet ist. Kritik 

Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst – Kritik

AUS 2025. Regie: Marie Luise Lehner. Mit: Daniel Sea, Siena Popovic
Start:

Die junge Anna muss sowohl die Wirren der Pubertät als auch die Last der Klassenverhältnisse bewältigen. Doch Marie Luise Lehners Film ist kein wütender Rundumschlag, sein aufmerksamer Blick gilt vielmehr den kleinen Details des Alltags. Kritik 

Trains – Kritik

PL, LT 2024. Regie: Maciej Drygas
Start:

Teils recht überzeugend zeigt Maciej J. Drygas‘ Trains, wie Zivilisation in Barbarei kippt. In einigen entscheidenden Passagen vergisst der kommentarlose Eisenbahn-Kompilationsfilm allerdings, dass Bilder nicht für sich stehen; sondern lesbar gemacht werden müssen. Kritik 

While The Green Grass Grows (Parts 1+6) – Kritik

CH, CA 2023. Regie: Peter Mettler. Mit: Alfred Mettler, Julie Mettler
Start:

Die Kamera ist für Peter Mettler und seine einst aus der Schweiz migrierten Eltern zum Familienmitglied geworden. In seinem poetisch fließenden, das Autobiografische nur streifenden Tagebuchfilm While The Green Grass Grows denkt der Regisseur über vielerlei Formenwechsel nach.  Kritik 

The Smashing Machine – Kritik

USA 2025. Regie: Benny Safdie. Mit: Dwayne Johnson, Emily Blunt
Start:

Netter Kampfgigant haut alles zu Klump. Benny Safdies The Smashing Machine unterläuft die Konventionen des Sportfilms, weiß aber oft nicht, was er stattdessen erzählen will. Kritik 

One Battle After Another – Kritik

USA 2025. Regie: Paul Thomas Anderson. Mit: Leonardo DiCaprio, Benicio del Toro
Start:

Gesichtsmuskeln machen Überstunden, Politsignale führen ins Nirgendwo und auf der Tonspur macht sich musikalischer Dauerhagel breit: P.T. Andersons Pynchon-Paraphrase One Battle After Another ist ein Film, der vieles kann, aber längst nicht so crazy ist, wie er es gerne wäre. Kritik 

Drei Kilometer bis zum Ende der Welt – Kritik

RO 2024. Regie: Emanuel Parvu. Mit: Laura Vasiliu, Adrian Titieni
Start:

Drei Kilometer bis zum Ende der Welt erzählt von Homophobie in der rumänischen Provinz. Am Ende von Emmanuel Parvus Film werden wir gewahr, dass wir das Opfer gar nicht kennengelernt haben – und können dennoch mit ihm aufatmen. Kritik 

Animale – Kritik

F 2024. Regie: Emma Benestan. Mit: Oulaya Amamra, Elies-Morgan Admi-Bensellam
Start:

Ein Werwolf-Stier in der Camargue: Kraftvoll inszeniert Emma Benestan in Animale die Geschichte einer jungen Stierkämpferin, die sich unter Männern behaupten muss und sich den Tieren immer näher fühlt.  Kritik 

The Negotiator – Kritik

USA 2024. Regie: David Mackenzie. Mit: Riz Ahmed, Lily James
Start:

Ein Unterhändler, hinter dessen aalglatter Fassade sich doch etwas verstecken muss. David Mackenzie gelingt und misslingt mit The Negotiator ein schön dahingleitender Paranoiathriller, der die Angst zu sehr in Schach hält. Kritik 

Die Möllner Briefe – Kritik

D 2025. Regie: Martina Priessner. Mit: Havva Arslan, Ibrahim Arslan
Start:

Dreißig Jahre nach dem rassistischen Brandanschlag von Mölln erreichen damalige Briefe der Anteilnahme erstmals die Angehörigen der Opfer. Die Möllner Briefe begleitet die Betroffenen auf dem Weg des Erinnerns und wird dabei selbst zu einem Dokument der Solidarität. Kritik 

Miroirs No. 3 – Kritik

D 2025. Regie: Christian Petzold. Mit: Paula Beer, Enno Trebs
Start:

Ein Schicksalsschlag lässt in Christian Petzolds Miroirs No. 3 eine Gemeinschaft voller glücklicher Zufälle entstehen, die vielleicht gar keine sind. Das Drama um Verlust und neue Vertrautheit entspinnt sich nicht in emotionalen Ausbrüchen, sondern in kleinen Verschiebungen. Kritik 

Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes – Kritik

D 2025. Regie: Edgar Reitz, Anatol Schuster. Mit: Barbara Sukowa, Lars Eidinger
Start:

In Leibniz - Chronik eines verschollenen Bildes sitzt der große Denker für ein Porträt Modell und der Akt des Malens wird zur hochphilosophischen Angelegenheit. Edgar Reitz’ Film ist eine Wunderkammer theoretischer Reflexionen, die vor allem von den Darsteller*innen mit Leben gefüllt wird. Kritik 

Dangerous Animals – Kritik

AUS 2025. Regie: Sean Byrne. Mit: Jai Courtney, Hassie Harrison
Start:

Warum zwischen Killerhai und Serienmörder entscheiden, wenn man beides haben kann: Sean Byrnes Dangerous Animals vermischt verschiedene Genre-Versatzstücke zu einem rasanten Thriller, der sich nicht allzu ernst nimmt, aber dennoch an die Nieren geht. Kritik 

How to Be Normal – Kritik

Ö 2025. Regie: Florian Pochlatko. Mit: Luisa-Céline Gaffron, Elke Winkens
Start:

Die junge Pia ist umgeben von der Normalität des saturierten Bildungsbürgertums, das – so die These in Florian Pochlatkos How to be Normal – krankhafte Normverletzungen überhaupt erst hervorbringt. Kritik 

Kung Fu in Rome – Kritik

IT 2025. Regie: Gabriele Mainetti. Mit: Enrico Borello, Yaxi Liu
Start:

Teils direkter und unnachgiebiger Actionklopper, teils mäandernde Tragikomödie, deren Hauptfigur gerne Pasta kocht. Gabriele Mainettis Kung Fu in Rome ist hochgradig sympathisches italienisches Genrekino in guter alter Hongkong-Tradition. Kritik 

Nam June Paik: Moon Is the Oldest TV – Kritik

USA 2023. Regie: Amanda Kim. Mit: Shuya Abe, Marina Abramović
Start:

Er hat Klaviere zertrümmert und Buddha vor einen Fernseher gesetzt. Nam June Paik war Medienkünstler und Provokateur. Die Dokumentation Moon Is The Oldest TV schildert sein Leben in bunten Bildern und ergibt sich in ideenloser Heldenverehrung. Kritik 

Viet und Nam – Kritik

VIE, PH, CH, SGP, F, NL, IT 2024. Regie: Minh Quy Truong. Mit: Thi Nga Nguyen, Daniel Viet Tung Le
Start:

Regisseur Trương Minh Quý verarbeitet in Việt und Nam die Traumata seines Landes als Liebes- und Geistergeschichte. Ein Film voll dunkler Zwischenräume und rauer Intimitäten, durchsetzt mit Momenten subtilen Horrors. Kritik 

Das Deutsche Volk – Kritik

D 2025. Regie: Marcin Wierzchowski
Start:

Tief humanistisch, radikal subjektiv und doch universell: Marcin Wierzchowkis Langzeit-Doku Das Deutsche Volk über die rassistischen Morde an Said Nesar Hashemi, Hamza Kenan Kurtović, Ferhat Unvar, Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz und Kaloyan Velkov am 19.02.2020 in Hanau. Kritik