D 2020. Regie: Oskar Roehler. Mit: Oliver Masucci, Götz Otto Start:
VoD: Ein zügelloser Mann, wie im Terrarium ausgestellt. Oskar Roehler macht die Klischees über sein Enfant Terrible zum ausschließlichen Inhalt einer grellen Farce und versteht Rainer Werner Fassbinder vor allem über seine hervorquellende Wampe. Kritik
USA, GB 2020. Regie: Eliza Hittman. Mit: Ryan Eggold, Théodore Pellerin Start:
Eliza Hittman erzählt die Geschichte einer Abtreibung als Variation auf den romantischen Teenage-New-York-Trip. In Niemals Selten Manchmal Immer geht es nicht um Entscheidungen oder Planung, sondern ganz allein um Durchführung. Kritik
D 2019. Regie: Katrin Gebbe. Mit: Nina Hoss, Yana Marinova Start:
In Pelikanblut spielt Nina Hoss eine Adoptivmutter, die sich einen dämonischen Systemsprenger ins Haus holt. Regisseurin Katrin Gebbe macht daraus einen Horrorfilm, der ohne eine kräftige Prise Exotismus wohl nicht funktionieren würde. Kritik
VoD: Als stolze Erben eines Weltraumprogramms aus dem Kalten Krieg versteht Space Dogs die Straßenhunde von Moskau und verleiht ihnen die Würde von Film-noir-Helden. Doch auch die spektakulärsten Tierbilder menscheln am Ende mehr, als ihnen lieb ist. Kritik
D 2020. Regie: Melanie Waelde. Mit: Michelangelo Fortuzzi, Luna Baptiste Schaller Start:
VoD: In Melanie Waeldes Langfilmdebüt Nackte Tiere kämpft und küsst sich eine Gruppe Jugendlicher durch Plattenbauten und karge Landschaften. Die Zukunft ist kein Versprechen, sondern eine diffuse Bedrohung. Kritik
S, D, NO 2019. Regie: Roy Andersson. Mit: Bengt Bergius, Marie Burman Start:
Männlichkeit gehört ins Museum: Auch in Über die Unendlichkeit zeigt sich Roy Andersson als totalitärer Herrscher in selbst gebauten Miniaturuniversen. Wie seine Filme funktionieren und wovon sie erzählen, kommt sich dabei manchmal auf verwirrende Weise nahe. Kritik
B 2019. Regie: Frederike Migom. Mit: Bebel Tshiani Baloji, Mo Bakker Start:
VoD: Wir verkuppeln unsere Eltern; ein bewährtes Motiv, doch Frederike Migoms Film Binti wagt dabei auch Neues. Zum einen politisiert er das Thema, zum anderen taucht er in die Bilderwelt der Generation Smartphone ein. Kritik
CA 2018. Regie: Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky .... Mit: Alicia Vikander Start:
Spektakuläre Aufnahmen eines neuen Erdzeitalters: In der Dokumentation Die Epoche des Menschen stehen die bombatischen Bilder manchmal im Widerspruch zur belehrenden Botschaft. Und manchmal gehen sie tiefer als alles, was erzählt wird. Kritik
P 2019. Regie: Pedro Costa. Mit: Vitalina Varela, Ventura Start:
VoD: Ein Film, der von einem Verstorbenen erzählt, dessen physische Spuren längst verwischt wurden. Vitalina Varela ist eine Totenmesse, die Pedro Costas Ästhetik und Erzählfiguren konsequent fortsetzt. Kritik
VoD: Weinstein in Taiwan. In seiner bislang ambitioniertesten Regiearbeit zeichnet Midi Z ein desillusionierendes Bild vom Filmbusiness. Nina Wus Weg vom Webcam-Girl zum Filmstar ist nur auf den ersten Blick ein sozialer Aufstieg. Kritik
F 2019. Regie: Stéphane Batut. Mit: Judith Chemla, Jacques Nolot Start:
In seinem Debütfilm um einen jungen Geist in Paris wandelt Stéphane Batut zwischen den Welten und sucht nach einer Brücke. Der flüssige Spiegel ist eine filmische Nahtoderfahrung, in der die Handkamera den Moment feiert und Totalen direkt ins Jenseits führen. Kritik
IT, F 2017. Regie: Paolo Taviani. Mit: Luca Marinelli, Lorenzo Richelmy Start:
Dreiecksgeschichte im Partisanenkrieg des Jahres 1943: Der letzte Film der Brüder Taviani liefert uns dem zunehmenden Wahn seines getriebenen Protagonisten aus. Ein nachdenkliches Spätwerk, in dem der Faschismus als stetige, bleierne Bedrohung fühlbar wird. Kritik
VoD: In Diao Yinans Der See der wilden Gänse bildet die verworrene Gangstergeschichte nur den schmucklosen Rahmen für ein enthemmtes Spiel mit Farben, Formen und reiner visueller Wucht. Kritik
GB, USA 2020. Regie: Christopher Nolan. Mit: Aaron Taylor-Johnson, Robert Pattinson Start:
Protagonist, Antagonist, Auteur: Tenet schließt die Obsessionen von Weltzerstörer, Weltretter und dem kontrollwütigem Regisseur Christopher Nolan miteinander kurz. Währenddessen laufen Verfolgungsjagden rückwärts ab und die Erde droht vernichtet zu werden. Kritik
D 2020. Regie: Bettina Böhler. Mit: Udo Kier, Sophie Rois Start:
VoD: German Traumata privat. Bettina Böhler betreibt in Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien filmische Nachlassverwaltung und arbeitet sich an dem ab, was vom Künstler Christoph Schlingensief geblieben ist. Als Sidekick immer mit von der Partie ist Deutschland. Kritik
Der fortschreitende Wahn gibt den Takt vor. Visar Morinas Exil folgt einem Einwanderer aus dem Kosovo in die Untiefen eines Bürojobs und die Hölle in seinem Kopf, wo harmlose Gesten kaum von böswilligen Übergriffen zu unterscheiden sind. Kritik
D 2020. Regie: Ceylan Ataman-Checa. Mit: Ambar de la Horra, Finn Freyer Start:
MUBI: Triptychon einer Gesellschaft als Urteil. Sebastian springt über Geländer handelt von den Träumen eines Kindes und des Films – die einen sollten wahr werden können, die anderen werden es wohl nie. Kritik
USA 2020. Regie: Michael Almereyda. Mit: Eve Hewson, Ethan Hawke Start:
Historischer Streit der Google-Ergebnisse: Im besten Fall blickt Michael Almereydas neuer Film Tesla durch die Lupe der Vergangenheit kritisch auf die Gegenwart. Im schlimmsten Fall stellt er sich die Welt als gigantische Katze vor. Kritik
D 2020. Regie: Leonie Krippendorff. Mit: Jella Haase, Lena Klenke Start:
VoD: Noch einmal im glitzernden Einhornkostüm zur Party. Kokon hält die Flüchtigkeit eines Sommers an der Grenze zum Erwachsenwerden fest und feiert das Aufwachsen seiner Heldin als poetische Entdeckungsreise. Kritik
IT, F, BR, D 2019. Regie: Marco Bellocchio. Mit: Pierfrancesco Favino, Maria Fernanda Cândido Start:
VoD: Marco Bellocchio schildert in Il Traditore die reale Geschichte des wichtigsten Zeugens während der Mafia-Prozesse der 1980er und 90er Jahre und entwirft ein breites historisches Panorama – die größte Dramatik entfaltet dabei ein Schnurrbart. Kritik
HU 1981. Regie: Marcell Jankovics. Mit: György Cserhalmi, Vera Pap Start:
Der Sohn der weißen Stute (1981) kommt zurück in die Kinos, mit der Kraft, Bäume auszureißen, und einem Schwert zwischen den Beinen. Marcell Jankovics’ Animationsfilm ist zugleich Schöpfungsgeschichte und psychedelisches Werden. Kritik
D, DK 2019. Regie: Anna Sofie Hartmann. Mit: Lisa Loven Kongsli, Jakub Gierszal Start:
VoD: Was bleibt in ehemals bewohnten Räumen von einem Menschen, was verliert ein Mensch, der seinen Wohnort verlassen muss? Die dänische Regisseurin Anna Sofie Hartmann erkundet in Giraffe einen bevorstehenden Tunnelbau als gesellschaftlichen Umschlagplatz. Kritik