Ö, F, B, TW 2021. Regie: Yilin Bo Chen. Mit: Yufan Bai, Kai Ko Start:
Sex, Geld, gesellschaftliche Stigmata und ein Generationenkonflikt. Die ruhigen Bilder von Moneyboys werden von brutalen Brechstangen, wiederholten Verhaftungen und familiären Eskalationen gestört – aber auch tanzend in Schwingungen versetzt. Kritik
Alex Garlands Folk-Horror Men sucht in gleißender UHD-Optik nach den okkulten Wurzeln toxischer Männlichkeit. Dabei ist er in seinen zartesten Momenten am verstörendsten. Kritik
VoD: Sex zwischen Katzen und Kameras. Pornfluencer zeigt den Lebensalltag eines "verified couples" und geht dabei weniger den Umtrieben der Pornoindustrie als einer toxischen Beziehung auf den Grund. Kritik
Ö, F, L 2022. Regie: Marie Kreutzer. Mit: Vicky Krieps, Colin Morgan Start:
VoD: Sissi als Feminist Icon in der Midlife Crisis. Marie Kreutzer lockert die Schnüre von Kaiserin Elisabeths Korsett und spinnt damit Geschichte neu zusammen. Corsage ist Dekonstruktion, aber zugleich eine ernstgemeinte Liebeserklärung. Kritik
D, IT 2021. Regie: Laura Bispuri. Mit: Dominique Sanda, Alba Rohrwacher Start:
Ein domestizierter Pfau will fliegen lernen, die Menschen um ihn herum stehen auch ganz schön unter Spannung. Laura Bispuris Film über eine Familienfeier hat mehr Gespür für die einzelnen Figuren als fürs Kollektiv. Kritik
Quietschbunte Gockel-Aliens gegen einen düsteren Voldemort: Taika Waititi dreht in Thor 4: Love and Thunder erst närrisch frei, muss sich dann aber doch einem schwarz-weißen Kampf um die Existenz aller Götter widmen. Kritik
D 2022. Regie: Jöns Jönsson. Mit: Moritz von Treuenfels, Rolf Kanies Start:
VoD: Ein Alltagshochstapler als pathologische Fallstudie oder Gesellschaftsdiagnose: Jörn Jönsson legt in seinem Axiom verschiedenste Spuren, lässt sich aber genau so wenig festlegen wie sein faszinierend unvorhandener Protagonist. Kritik
D, IT, DK 2021. Regie: Ronny Trocker. Mit: Mark Waschke, Tom Van Landuyt Start:
PR für eine rechte Partei und ein Einbruch im Ferienhaus: Ronnie Trocker beobachtet eine Familie, die sich langsam selbst demontiert. Der menschliche Faktor wechselt gekonnt die Perspektiven, hält seine Figuren aber doch außer Reichweite. Kritik
B 2021. Regie: Nabil Ben Yadir. Mit: Soufiane Chilah, Gianni Guettaf Start:
Keine Elegie, keine Gerechtigkeit, nur die blanke Tat, die ein Leben nimmt. Der belgische Regisseur Nabil Ben Yadir bringt in Animals eine der vielleicht bisher grausamsten Darstellungen queerfeindlicher Gewalt auf die Leinwand. Kritik
D 2022. Regie: Nicolette Krebitz. Mit: Sophie Rois, Udo Kier Start:
VoD: Sie ist steif, er ungelenk. Nicolette Krebitz entwirft mit A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe einen komischen Liebesreigen voller großer Kinomomente. Kritik
IT, F 2022. Regie: Dario Argento. Mit: Asia Argento, Ilenia Pastorelli Start:
Ein Autounfall lässt eine Prostituierte erblinden, und macht einen kleinen Jungen zum Waisenkind. Gemeinsam fliehen die beiden vor einem Serienmörder. Dario Argentos seltsam aus der Welt gefallener Dark Glasses fragt nicht nach Motiven, sondern taucht alles in eine existenzielle Schwärze. Kritik
F, D, IT, B 2021. Regie: Bruno Dumont. Mit: Léa Seydoux, Juliane Köhler Start:
Bruno Dumont erfindet sich schon wieder neu – mit einer schelmischen Mediensatire, die hyperrealistisch und abgehoben zugleich ist. Im Mittelpunkt von France stehen die Tränen im Gesicht von Léa Seydoux. Kritik
F, MEX 2021. Regie: Michel Franco. Mit: Samuel Bottomley, Monica del Carmen Start:
Ein apathischer Tim Roth lässt seine Familie nach einem Trauerfall im Stich, um in der Sonne Mexikos zu verweilen. Auch Michel Francos neuer Film will sich nicht erklären, fordert uns dafür aber umso stärker heraus. Kritik
Mauerblümchen Suzu beginnt auf einer Virtual-Reality-Plattform ein neues Leben als schöner Megastar. Dabei geht es Mamoru Hosodas Belle nicht um richtige und falsche Identitäten, sondern um introvertiertes und soziales Leben und wie schön und grauenvoll beides sein kann. Kritik
F 1980. Regie: Claude Pinoteau. Mit: Claude Brasseur, Brigitte Fossey Start:
VoD: Mit dreizehn größer als alle anderen. Claude Pinoteaus La Boum von 1980 beschert noch einmal Nachmittagspartys mit lila Nebel - und eine Sophie Marceau, die noch immer zu jung ist, um wahr zu sein. Kritik
VoD: Im philippinischen Dschungel setzt ein japanischer Guerillakämpfer den Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang im Alleingang fort. Seine verworrenen Welterklärungsversuche zeigt Arthur Hararis Film Onoda als ein Beispiel für Fake-News-Logik. Kritik
NO, F, S, DK 2021. Regie: Joachim Trier. Mit: Anders Danielsen Lie, Maria Grazia Di Meo Start:
VoD: Angegriffene Männlichkeit und eine Frau, die vieles mitmacht. Joachim Trier baut Beziehungsgebilde, die von der Gegenwart zeugen sollen – und tief blicken lassen. Kritik