USA, CA 2024. Regie: Anna Boden, Ryan Fleck. Mit: Pedro Pascal, Tom Hanks Start:
Freaky Tales schwelgt zunächst selig im bunten Inventar der 80er Jahre, doch bald blitzen die politischen Konflikte unserer Gegenwart hervor. Nostalgische Weltflucht und kritische Zeitdiagnose halten in dem Film von Anna Boden und Ryan Fleck eine prekäre Balance. Kritik
USA 2025. Regie: Joseph Kosinski. Mit: Brad Pitt, Kerry Condon Start:
Ein alter Hund auf der Rennstrecke: Brad Pitt brilliert in Joseph Kosinskis erstklassigem Rennfahrerspektakel F1 - Der Film mit lässiger Eleganz. Lauter als die Motoren dröhnt hier nur der Hans-Zimmer-Score. Kritik
Neue globale Verflechtungen, geerdet in der Sinnlichkeit des Tees. Abderrahmane Sissako stellt der ökonomischen Globalisierung eine libidinöse zur Seite. Kritik
F, D 2025. Regie: Ina Weisse. Mit: Nina Hoss, Saskia Rosendahl Start:
Nichts ist so göttlich wie ein Sommer zu zweit – wäre da nicht die Familie. Ina Weisses Beziehungsdrama Zikaden handelt von der Freundschaft zweier ziemlich ungleicher Frauen und ihrer Suche nach einem Zuhause. Leider geht Weisses Mut zur dramaturgischen Lücke immer wieder auf Kosten der Plausibilität und Dynamik ihres Films. Kritik
GB, USA 2025. Regie: Danny Boyle. Mit: Rocco Haynes, Haley Flaherty Start:
Wenn schon der Weg zum Arzt zum lebensbedrohlichen Abenteuer wird: Danny Boyles Zombiefilm 28 Years Later erzählt von einer Welt, in der die Globalisierungsschübe der letzten Jahrhunderte rückgängig gemacht wurden und der Ausnahmezustand zur Normalität geworden ist. Kritik
USA 2024. Regie: Adrian Molina. Mit: Jameela Jamil, America Ferrera Start:
Der kleine Elio mit den empfindsamen Kulleraugen will von Außerirdischen entführt werden: Pixar besticht in seinem Weltraumabenteuer durch niedlich-schräge Wesen, fantasievolles Produktionsdesign und eine rasante Handlung. Nur Elios gequälte Seelenwelt hätte mehr Tiefe vertragen können. Kritik
In The Ugly Stepsister entwirft Regie-Debütantin Emilie Blichfeldt eine großartige Body-Horror-Variante von Aschenputtel – und rückt dabei tradierten Schönheitsidealen mit dem Hackebeil zu Leibe. Kritik
USA 2025. Regie: Len Wiseman. Mit: Ana de Armas, Keanu Reeves Start:
Als Spinoff der John-Wick-Reihe steht Len Wisemans Ballerina vor demselben Dilemma wie seine Hauptfigur: Das Töten ist ein trauriges Schicksal, das ihm von außen aufgebürdet wurde. Und doch verspürt er innerlich auch diese unbändige Lust an der enthemmten Zerstörung. Kritik
USA, D 2025. Regie: Wes Anderson. Mit: Benicio del Toro, Mia Threapleton Start:
Wes Anderson liefert auch mit seiner neuen, gewohnt manierlichen Regiearbeit Der phoenizische Meisterstreich, was wir von ihm erwarten. Und doch ist jeder seiner Filme anders. Weil jeder von ihnen auf ganz eigene Weise versucht, das Chaos der Welt qua Organisation zu bezwingen. Kritik
Seit 30 Jahren porträtiert Regisseurin Aysun Bademsoy in einer feinfühligen Langzeitbeobachtung fünf deutschtürkische Fußballerinnen. Der mittlerweile vierte Film Spielerinnen zeigt, dass das Verhältnis zu Deutschland auch für die nächste Generation noch kompliziert ist. Kritik
NO 2024. Regie: Dag Johan Haugerud. Mit: Jan Gunnar Røise, Thorbjørn Harr Start:
Wenn zwei Freunde miteinander sprechen. Oslo-Stories: Sehnsucht widmet sich einem Gespräch, einem Vorfall und zeitgenössischer Männlichkeit – in der Mittelklasse, bei heterosexuellen Familienvätern, die nichts infrage stellen müssen, aber können. Kritik
F 2024. Regie: Mehdi Idir, Grand Corps Malade. Mit: Tahar Rahim, Bastien Bouillon Start:
Zeitweise wirkt Monsieur Aznavour wie die kunstvolle und expressive Karikatur einer Biographie des weltberühmten Chansonniers. Doch gerade in seiner erzählerischen Hast liegt eine berührende Traurigkeit. Kritik
GB, D, USA, F, GR 2024. Regie: Athina Rachel Tsangari. Mit: Harry Melling, Caleb Landry Jones Start:
Neu auf MUBI: Harvest erzählt von der Ankunft des Kapitalismus in einem mittelalterlichen englischen Dorf. Die traumwandlerische Parabel verbindet ein sinnliches Verhältnis zur Natur mit der harten Einsicht, dass Fortschritt meist nur ein Vorwand für Unterdrückung ist. Kritik
Jennifer Mallmann nähert sich in ihrem Dokumentarfilm dem Alltag in Moria auf Lesbos nach dem großen Feuer von 2020. Moria Six will alles richtig machen, setzt aber vor allem die eigene Ohnmacht in Szene. Kritik
USA, GB 2025. Regie: Christopher McQuarrie. Mit: Tom Cruise, Hannah Waddingham Start:
Sonderbar verlabert. Regisseur Christopher McQuarries Mission: Impossible - The Final Reckoning, teurer (wahrscheinlicher) Abschluss einer der letzten verbliebenen Blockbuster-Filmserien alter Schule, kommt trotz Tom Cruise und eleganter Oberflächen nicht so recht in Schwung. Kritik
VCH 2024. Regie: Zhangke Jia. Mit: Tao Zhao, Zhubin Li Start:
Die Genüsse der Welt bleiben genießbar. Der chinesische Regisseur Jia Zhang-ke hatim eigenen Bildarchiv herumgewühlt und aus Vergessenem, Übersehenem und Abseitigem seinen neuen Film Caught By the Tides gemacht. Kritik
D 2024. Regie: Sabine Herpich. Mit: Barbara Morgenstern Start:
In Sabine Herpichs Dokumentarfilm können wir uns in Ruhe in die Entstehung eines Popalbums einsehen und einhören. Barbara Morgenstern und die Liebe zur Sache fängt Kreativität sinnlich ein und ist auch das Porträt einer Freundschaft. Kritik
GB 2025. Regie: Steven Soderbergh. Mit: Tom Burke, Michael Fassbender Start:
Offene Bücher sind nicht selten am Schwersten zu lesen: Steven Soderberghs Black Bag - Doppeltes Spiel ist ein eleganter Agententhriller, der sich bisweilen zum Agatha-Christie-Krimi verdichtet. Kritik
IS, NL, CR, F 2024. Regie: Rúnar Rúnarsson. Mit: Elín Hall, Katla Njálsdóttir Start:
Als ein Student stirbt, trauern seine Freunde – und heimlich auch seine Geliebte. Rúnar Rúnarssons Wenn das Licht zerbricht erzählt vom schlecht abgestimmten Trauern in der Gruppe und spielt geschickt mit dem Wissensgefälle der Figuren. Kritik
Man verbringt gern Zeit mit den Figuren von Noémie Merlants Balconettes. Leider jedoch setzt die Geschichte von drei Frauen, die auf verschiedene Art mit sexueller Gewalt in Kontakt kommen, im Zweifelsfall eher auf Provokation denn auf emotionale Wahrhaftigkeit. Kritik
NO 2024. Regie: Dag Johan Haugerud. Mit: Ane Dahl Torp, Selome Emnetu Start:
Johanne verliebt sich in Johanna. Nur ein Buchstaben trennt die beiden Hauptfiguren in Dag Johan Haugeruds Berlinale-Gewinner Oslo-Stories: Träume. Erzählt wird – meisterlich - die intime Geschichte einer ersten Liebe, die aus der Literatur kommt und wieder in sie zurück fließt. Kritik
D 2024. Regie: Burhan Qurbani. Mit: Mehdi Nebbou, Hiam Abbass Start:
Richard III. als postmigrantisches Gangster-Epos und sprachgewaltige Reflexion über Female Rage: In seiner Shakespeare-Adaption Kein Tier. So wild. erzählt Burhan Qurbani die Geschichte vom Aufstieg und Fall der ruchlosen Rashida York, die der Welt den Krieg erklärt, um frei zu sein. Kritik
D 2025. Regie: Jan-Ole Gerster. Mit: Stacy Martin, Sam Riley Start:
Ungeklärte Beziehungen im sonnigen Fuerteventura. Jan-Ole Gersters Islands inszeniert unausgesprochene Spannungen im Ferienparadies-Alltag eines Tennislehrers. Blicke erzählen dabei die eigentliche Geschichte. Kritik
E, F, P 2024. Regie: Albert Serra. Mit: Andrés Roca Rey, Antonio Chacón Start:
Amoralisch, surrealistisch, spektakulär: Albert Serra experimentiert in seinem Stierkampf-Film Nachmittage der Einsamkeit mit den Möglichkeiten des dokumentarischen Kinos – und geht an die Belastungsgrenze seines Publikums. Kritik
E 2024. Regie: Jonás Trueba. Mit: Itsaso Arana, Vito Sanz Start:
In Jonás Truebas Volveréis - Ein fast klassischer Liebesfilm wollen zwei Menschen mal nicht den Anfang, sondern das Ende ihrer Liebesbeziehung feiern und irritieren damit ihr Umfeld. Dass das eine schöne Idee für einen Film ist, wissen die beiden selbst. Kritik
CR, 2023. Regie: Michael Lockshin. Mit: August Diehl, Yulia Snigir Start:
Michael Lockshins Der Meister und Margarita fügt Versatzstücke aus der Romanvorlage zu einer wilden Liebes- und Rachegeschichte zusammen. Das Historien-Fantasy-Spektakel orientiert sich stilistisch am Blockbusterkino, entfesselt aber zugleich eine widerständige teuflische Kraft. Kritik