P, F, BR 2018. Regie: Gabriel Abrantes, Daniel Schmidt. Mit: Carla Maciel, Carloto Cotta Start:
Neu auf MUBI: Ein Film, so verrückt wie die Gegenwart. Fußballstar Diamantino soll für Portugal den Austritt aus der EU ermöglichen, doch er trägt zu viel Empathie in sich. Auf dem Fußballfeld sieht er gigantische Hündchen in rosa Wolken. Kritik
RO, D, F, BG, CZ 2018. Regie: Radu Jude. Mit: Ioana Iacob, Alex Bogdan Start:
VoD: Eine Frau plant eine radikale Theaterperformance über den Holocaust in Rumänien – und muss sich dabei mit einer Vielzahl an Hindernissen herumschlagen. Zwischen den unzähligen Erzählebenen von Radu Judes neuem Film balanciert sie dagegen elegant. Kritik
D, F, GB, PL, USA 2018. Regie: Claire Denis. Mit: Robert Pattinson, Juliette Binoche Start:
Claire Denis’ neuer Film spielt im Weltall, aber so wichtig ist das nicht. Juliette Binoche vollführt darin einen rituellen Tanz in der Hoffnung auf einen Orgasmus – eine Verausgabung, wie man sie im Kino nicht oft sieht. Kritik
VoD: Insel des Begehrens. Bertrand Mandico schickt in Die wilden Boys fünf Pubertierende als Resozialisierungsmaßnahme auf eine Schiffreise inklusive sexueller Selbstentdeckung und will Geschlechterrollen verflüssigen. Kritik
USA 2017. Regie: Bill Watterson. Mit: Meera Rohit Kumbhani, Nick Thune Start:
Bill Watterson lässt die Figuren seines von handwerklichem Do-It-Yourself-Geist durchdrungenen Regiedebüts in einen großen Pappkarton kriechen und nicht mehr rausfinden. Dave Made a Maze zeigt viel Herzblut und bleibt zugleich blutleer. Kritik
IRL 2018. Regie: Neil Jordan. Mit: Chloë Grace Moretz, Maika Monroe Start:
Totalitäre Mutterschaft: Der irische Regisseur Neil Jordan inszeniert in Greta den gewaltsamen Versuch einer Frau, sich das Leben einer anderen einzuverleiben. Kritik
Ö 2019. Regie: Marie Kreutzer. Mit: Valerie Pachner, Pia Hierzegger Start:
Der anstrengende Berufsalltag einer jungen Unternehmensberaterin bietet keinen Platz für ihre psychisch kranke Schwester. Der Boden unter ihren Füßen wird in Marie Kreutzers neuem Film dabei nur für kurze Zeit wacklig. Kritik
GB 2018. Regie: Richard Billingham. Mit: Richard Ashton, Michelle Bonnard Start:
VoD: Vergilbte Tapeten, krabbelnde Kakerlaken und selbstgebrannter Fusel. In Ray & Liz macht der Fotograf Richard Billingham die elterliche Wohnung in Birmingham mit exzessivem Detailreichtum sinnlich erfahrbar. Kritik
2018. Regie: Henrika Kull. Mit: Susanna Abdulmajid, Malik Blumenthal Start:
Die Freiheit des anderen als Grenze der eigenen: Die deutsche Regisseurin Henrika Kull erzählt die Liebesgeschichte zwischen einem inhaftierten Mann und einer freien Frau als ewigen Cliffhanger. Kritik
Zombies auf dem Zombiefilmset und herumliegende Reflexionen: Shinichiro Uedas Debütfilm One Cut of the Dead ist nicht nur Mediensatire, sondern vor allem ein Wohlfühlfilm mit viel Blut und Erbrochenem. Kritik
VoD: Ein Ehepaar kämpft inmitten von hoffnungsloser Korruption um Gerechtigkeit. Der neue Film des einst inhaftierten iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof ist ein Frontalangriff gegen das System. Kritik
Das Bekannte erlernen: Nicolas Philiberts neuer Dokumentarfilm über eine Azubi-Klasse fügt der Krankenhaus-Welt eine ungewohnte Ikonographie hinzu. Was die Überschriften der drei Akte von Zu jeder Zeit versprechen, können die Bilder zum Glück gar nicht einlösen. Kritik
F 2018. Regie: Stéphane Brizé. Mit: Vincent Lindon Start:
Stéphane Brizés neuer Film inszeniert einen monatelangen Streik als ein spektakuläres Trommelfeuer der Worte – verliert das Wichtigste aber aus dem Blick. Kritik
RUS, D, PL, VCH, KZ 2018. Regie: Sergei Dvortsevoy. Mit: Samal Yeslyamova Start:
Muttermilch, die ins Leere läuft: Sergei Dvortsevoy hetzt eine illegalisierte, verschuldete Kirgisin durch ein raues Moskau, während irgendwo ein Baby nach einer Brust schreit. Ayka fährt die härtesten Geschütze auf: Handkamera und Hundewelpen. Kritik
S, DK 2018. Regie: Ali Abbasi. Mit: Eva Melander, Eero Milonoff Start:
VoD: Eine geruchsbegabte Zollbeamtin ist im falschen Leben gefangen. Das dunkle Märchen Border erzählt von der Suche nach ihrer Identität und lässt dabei Genre- und Geschlechtergrenzen hinter sich. Kritik
Horror in Stop-Motion: Im Modus des Märchens und mit Pappmaché bewaffnet nähert sich The Wolf House (La Casa Lobo) dem Trauma um die Sekte Colonia Dignidad. Kritik
KOL, DK 2018. Regie: Cristina Gallego, Ciro Guerra Start:
Am Anfang war das Brautgeld. In ihrem epischen Birds of Passage spüren Cristina Gallego und Ciro Guerra den Verkettungen von Ritual und Kapital nach – und finden damit einen Ausweg aus allzu schlichter Kapitalismus- und Kolonialismuskritik. Kritik
Die Bilder schweigen, Godards Stimme überlagert sich selbst, das Format springt. Willkommen am Ende des Kinos und am Anfang seiner Karriere als Kunst. Kritik