USA 2017. Regie: Scott Cooper. Mit: Christian Bale, Rosamund Pike Start:
Das Wiegenlied vom Indianerkrieg. Scott Cooper blickt versteinert auf die Ausläufer eines Massenmordes und findet Regungen in den ebenso versteinerten Gesichtern seiner männlichen Hauptfiguren. Schließlich schenkt er beiden Seiten eine Utopie. Kritik
IT, D, CH 2018. Regie: Laura Bispuri. Mit: Valeria Golino, Alba Rohrwacher Start:
Im Schutzraum gefangen, oder zur Frühreife verdammt. Auch in Daughter of Mine träumt Laura Bispuri von luftleeren Räumen, in dem sich nichts ihrem didaktischen Programm entzieht. Kritik
Agnès Varda und der Fotograf JR inszenieren sich in ihrem gemeinsamen Dokumentarfilm als nobles Künstlerpaar, das der tristen Provinz ein wenig Zauber beschert. Kritik
Formvollendet und lyrisch: Ein Leben lagert den Plot von Guy de Maupassants Roman in Andeutungen aus – dafür rückt der Film Geste und Blicke, das Rauschen des Windes in den Blättern und die Nachtluft am Fluss in den Fokus. Kritik
D 2018. Regie: Thomas Stuber. Mit: Franz Rogowski, Sandra Hüller Start:
Thomas Stuber schickt einen wortkargen jungen Mann auf Probe in einen Großmarkt. In den Gängen verliebt sich dieser bald in eine Kollegin – und fährt ganz schön viel Gabelstapler. Kritik
USA 2018. Regie: Ron Howard. Mit: Emilia Clarke, Alden Ehrenreich Start:
Würde dieser Han zuerst schießen? In Ron Howards Solo: A Star Wars Story erscheint die vermeintlich egoistische Söldnerseele von Anbeginn als geläuterter Held im Wartestand. Sein Nachname wird auch erklärt. Kritik
D, Ö 2017. Regie: Lukas Feigelfeld. Mit: Aleksandra Cwen, Celina Peter Start:
Dogmen des Wahns: In Hagazussa ziehen dunkle Pestbeulen und das helle Licht einer christlichen Dorfgemeinschaft den Verstand einer jungen Frau in die Abgründe des Wahnsinns. Kritik
Wes Anderson bringt im fernen Japan mit strenger Ästhetik, gegen den Willen eines Diktators und doch vorbei an den Untiefen der politischen Allegorie zusammen, was zusammen gehört: den besten Freund und die dazugehörigen Menschen. Kritik
Vergesst Sex and the City: Mit viel Gefühl und Tanz wirft sich Mamma Mia! in die Arme eines Abba-gläubigen Publikums – und präsentiert sich als ultimatives Chick-Flick des Sommers. Kritik
USA 2017. Regie: Joseph Kosinski. Mit: Jennifer Connelly, Miles Teller Start:
Die Feuerwehrmänner in No Way Out – Gegen die Flammen sind zwar Helden, bleiben dabei aber fest im amerikanischen Provinzalltag verwurzelt. Für ihr Leben interessiert sich Regisseur Joseph Kosinski mehr als für die Katastrophe, die es beendet hat. Kritik
GB 2018. Regie: José Padilha. Mit: Rosamund Pike, Daniel Brühl Start:
In seinem Film über eine spektakuläre Befreiungsaktion der israelischen Regierung stilisiert José Padilha Soldaten zu Tänzern. Doch hinter den mitreißenden Choreographien aus 7 Tage in Entebbe verbirgt sich ein Plädoyer für den Zweifel. Kritik
F 2017. Regie: Sergei Loznitsa. Mit: Vasilina Makovtseva, Sergei Kolesov Start:
Einfach mal nichts sagen und sich treiben lassen, in den Abgrund, vors Schloss von Kafka, durch die sibirischen Straßen von Marx und Hegel bis zum Jüngsten Gericht. Sergei Loznitsa geht aufs Ganze. Kritik
In ihrem Debüt Bonjour Paris lässt Léonor Serraille eine fallengelassene Muse durch Paris streunen und ihr Leben aus den Annahmen anderer selbst komponieren. Kritik
USA, F 2017. Regie: Lynne Ramsay. Mit: Joaquin Phoenix, Ekaterina Samsonov Start:
Ein der Welt überdrüssiger Killerkörper schleppt sich ein letztes Mal durchs Bild und räumt auf. Der Wettbewerb von Cannes endet mit einem müden, unfertigen Film. Und seinem vielleicht besten. Kritik
USA 2017. Regie: Greta Gerwig. Mit: Saoirse Ronan, Odeya Rush Start:
Während der Fahrt aus dem Auto steigen: Greta Gerwig zeigt ein Coming-of-Age im provinziellen Sacramento als Chaos gleichzeitiger Überforderungen und setzt dem von Jungsgeschichten dominierten Genre ein Girlhood-Porträt entgegen. Kritik
Die Krankheit als Waffe, oder wie ein Anti-Psychiatrie-Projekt zwischen den Erzählungen von „staatlicher Repression“ und „gewaltsamem Widerstand“ zerrieben wurde. Im Nebel dieser Erzählungen findet SPK Komplex die einzige lebendige Spur der Vergangenheit. Kritik
RUS, FI, D 2017. Regie: Boris Khlebnikov. Mit: Aleksandr Yatsenko, Irina Gorbacheva Start:
Scheidungsantrag per SMS, schwindende Menschlichkeit im Notfalldienst. Boris Klehbnikov beobachtet in Arrythmia empört, wie Privat- und Berufsleben eines Notarztes ganz für sich außer Kontrolle geraten. Kritik
USA 2018. Regie: John Krasinski. Mit: Emily Blunt, John Krasinski Start:
Die Erde wird in A Quiet Place von Monstern mit empfindlichem Gehör bevölkert. Einer Familie, die sich häuslich niederlassen will, bleibt somit nur das Schweigen. Kritik
D, Ö, F 2018. Regie: Emily Atef. Mit: Marie Bäumer, Birgit Minichmayr Start:
Eine Ikone des Leidens, hinter der der lebendige Mensch unsichtbar bleibt: 3 Tage in Quiberon durchschaut dieses Konstrukt, doch dem schönen Bild der traurigen Romy Schneider kann auch er nicht widerstehen. Kritik
USA 2018. Regie: Steven Spielberg. Mit: Hannah John-Kamen, T.J. Miller Start:
Ein Ort, an dem zwar nichts zusammenpasst, aber alles möglich ist: In der virtuellen Welt von Spielbergs Ready Player One wird die Popkultur vergangener Jahrzehnte verramscht. Ausgerechnet der Schöpfer filmischer Archetypen befindet sich plötzlich inmitten nostalgischer Referenzen und zersplitterter Ichs - und gerät in eine handfeste Identitätskrise. Kritik
D, F 2018. Regie: Christian Petzold. Mit: Franz Rogowski, Paula Beer Start:
Zum ewigen Dasein auf der Durchreise verdammt. In Christian Petzolds Adaption von Anna Seghers’ Exilroman Transit ist Marseille kein realer Ort, sondern ein Fegefeuer, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart nicht mehr voneinander trennen lassen. Kritik
IT 2017. Regie: Jonas Carpignano. Mit: Pio Amato, Koudous Seihon Start:
Im Gedränge der Hafenstadt Gioia Tauro können weder die Figuren noch die Kamera Abstand halten. Pio, der neue Film von Jonas Carpignano, erzählt vom Rand der Gesellschaft als Mittelpunkt der Welt. Kritik