Neu im Kino

Vor uns das Meer – Kritik

GB 2017. Regie: James Marsh. Mit: Rachel Weisz, Colin Firth
Start:

Armer, netter Mann unter Druck. In Vor uns das Meer (The Mercy, 2018) von James Marsh trifft der Weltumsegler Donald Crowhurst bei einem Wettsegeln eine Folge unheilvoller Entscheidungen. Heftige Geschichte, guter Film. Kritik 

Laurin – Kritik

D, HU 1989. Regie: Robert Sigl. Mit: Dóra Szinetár, Brigitte Karner
Start:

Deutschland, deine Genrefilme: Während US-Horrorregisseure ihre Zuschauer im Geisterbahn-Stil erschraken, drehte ein gerade mal 25-jähriger Filmhochschul-Absolvent einen suggestiven, ja verführerischen Film. Laurin ist von urwüchsiger Schönheit – und jetzt auch auf DVD erhältlich. Kritik 

The Death of Stalin – Kritik

GB, F 2017. Regie: Armando Iannucci. Mit: Steve Buscemi, Olga Kurylenko
Start:

Eine Schulhof-Rangelei mit Standrecht – The Death of Stalin inszeniert die Machtkämpfe nach Stalins Tod als überdrehte Posse. Die Bilderarmut der tatsächlichen stalinistischen Herrschaft lässt die Energie des Films dabei unkontrolliert übersprudeln. Kritik 

Unsane: Ausgeliefert – Kritik

USA 2018. Regie: Steven Soderbergh. Mit: Claire Foy, Juno Temple
Start:

Neu auf MUBI: Die Last des Kleingedruckten. Steven Soderberghs Unsane flirtet mit Sanatoriums-Horror und Kapitalismuskritik, ist aber vor allem ein gut gezielter Hüftschuss von einem Thriller. Kritik 

I, Tonya – Kritik

USA 2017. Regie: Craig Gillespie. Mit: Margot Robbie, Bobby Cannavale
Start:

Trashy Tonya: Die Eiskunstkunstläuferin Tonya Harding schien genau zu wissen, was der Jury an ihr nicht passte. Das Biopic von Craig Gillespies offenbart dagegen eine äußerst fragwürdige Verschleierungsstrategie. Kritik 

Thelma – Kritik

F, DK, S, NO 2017. Regie: Joachim Trier. Mit: Eili Harboe, Okay Kaya
Start:

Das erste Leinwandwunder eines düsteren Kinowinters. Joachim Triers Body-Horror-Melodrama Thelma scheint auf den ersten Blick wie eine Variation auf Carrie, erweist sich aber eher als filmisches Gegenstück zu einer anderen Stephen-King-Verfilmung. Kritik 

Loveless – Kritik

F, RUS 2017. Regie: Andrey Zvyagintsev. Mit: Maryana Spivak, Alexei Rozin
Start:

Die Moral der Geschicht: selber schuld! Andrei Swjaginzew zeigt uns eine Welt ohne Liebe – und er meint unsere. Kritik 

The Florida Project – Kritik

USA 2017. Regie: Sean Baker. Mit: Willem Dafoe, Brooklynn Prince
Start:

VoD: Bewegung ohne Ziel, Film ohne Gegenstand. Sean Baker spürt im Schatten von Disneyland kindlichen Energien und solidarischen Verkettungen nach. Und Willem Dafoe räumt hinterher. Kritik 

Tomb Raider – Kritik

USA 2018. Regie: Roar Uthaug. Mit: Alicia Vikander, Walton Goggins
Start:

Ladies first: Mit einer schönen Glanzpatina im Gesicht und Dekolleté macht sich Lara Croft in der neuen Computerspiel-Adaption auf die Suche nach ihrem Vater. Wenn gerade nicht gerast und gehauen wird, wechselt der Film in den Modus der sepiagetönten Sentimentalität. Kritik 

Lucky – Kritik

USA 2017. Regie: John Carroll Lynch. Mit: Harry Dean Stanton, David Lynch
Start:

In seinem letzten großen Einsatz fürs Kino gerät Harry Dean Stanton ins Grübeln über Leben und Tod. Inzwischen grämt sich David Lynch in einer Nebenrolle um seine entlaufene Landschildkröte. Kritik 

Call Me by Your Name – Kritik

IT, F, BR 2017. Regie: Luca Guadagnino. Mit: Elena Bucci, Vanda Capriolo
Start:

Jede Berührung ein nicht einzuhaltendes Versprechen. Luca Guadagnino lehrt seinen jugendlichen Protagonisten, dass das Leben aus nichts als Teasern besteht.  Kritik 

Die Verlegerin – Kritik

USA 2017. Regie: Steven Spielberg. Mit: Alison Brie, Tom Hanks
Start:

Eine Sternstunde des Journalismus als seelischer Überlebenskampf: Steven Spielberg kämpft in Die Verlegerin mit der tiefen Verunsicherung des journalistischen Standes – und ruft aus lauter Verzweiflung am Ende nach den Founding Fathers. Kritik 

Der Geschmack von Leben – Kritik

D 2017. Regie: Roland Reber. Mit: Ursula Berlinghof, Iris Boss
Start:

Fi(c)ktionen vor Schwarz-Rot-Gold: Eine Vloggerin auf Deutschlandreise verteilt Blowjobs an fremde Männer und führt Interviews mit frustrierten Frauen. Der Geschmack von Leben versteht sich als anti-bürgerliche Ode an die Freiheit, kommt aber ziemlich reaktionär daher. Kritik 

Auslöschung – Kritik

USA, GB 2018. Regie: Alex Garland. Mit: Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh
Start:

Wenn alles einfach wild mutierte: Alex Garland schickt eine Gruppe von fünf Frauen in höchstes Gefahrengebiet, um statt dem Weltschmerz einen Weltkrebs zu bekämpfen oder wenigstens eins mit ihm zu werden. Auslöschung ist ein utopischer Albtraum auf Zellebene. Kritik 

The Terror – Kritik

USA 2018. Regie: Tim Mielants, Edward Berger .... Mit: Jared Harris, Tobias Menzies
Start:

Kälte, die die Haut vom Fleisch zieht: Die Serie The Terror folgt der Franklin-Expedition in die arktische Nacht, wo die Hybris der britischen Admiralität mit dem eisigen Hammer des Horrorgenres zerschlagen wird. Kritik 

Shape Of Water - Das Flüstern des Wassers – Kritik

USA 2017. Regie: Guillermo del Toro. Mit: Michael Shannon, Michael Stuhlbarg
Start:

Kalter Krieg mit Zuckerkruste: In The Shape of Water erzählt Guillermo del Toro von der Liebe zwischen einer stummen Putzkraft und einer Sumpfkreatur. Dabei öffnet er nicht nur eine Tür ins Reich der Fantasie, sondern zeigt auch, warum es diese Tür geben muss. Kritik 

Wind River – Kritik

GB, USA, CA 2017. Regie: Taylor Sheridan. Mit: Elizabeth Olsen, Jeremy Renner
Start:

Rhapsodie in Weiß: Rauchendes Mündungsfeuer im Schnee oder die Todessehnsucht des unsichtbaren jagenden Mannes. Taylor Sheridans Wind River ist The Searchers reloaded unter verkehrten Vorzeichen. Kritik 

Freiheit – Kritik

D, SL 2017. Regie: Jan Speckenbach. Mit: Johanna Wokalek, Hans-Jochen Wagner
Start:

Johanna Wokalek und die Freiheit von und zu. Oder was mit Schauspielern in deutschen Filmen so passiert. Kritik 

The Woman Who Left – Kritik

PH 2016. Regie: Lav Diaz. Mit: Charo Santos-Concio, John Lloyd Cruz
Start:

Wie kann man an einen Gott glauben, der so viel Leid zulässt? In seiner in Venedig mit dem Hauptpreis prämierten Tolstoi-Adaption lässt Lav Diaz seine Heldin an die Grenzen ihrer Barmherzigkeit kommen. Kritik