USA 2017. Regie: Rupert Sanders. Mit: Scarlett Johansson, Michael Pitt Start:
Mechanische Seelenwanderung: In Ghost in the Shell jagt eine Cyborg-Kampfmaschine einen gewalttätigen Hacker – doch im Kern erforscht der Film die rauschhafte Vorstellung, immer noch man selbst und doch zugleich ein vollkommen anderes Wesen zu sein. Kritik
USA 2016. Regie: James Gray. Mit: Charlie Hunnam, Tom Holland Start:
Wenn man nicht weiß, wohin mit sich, gibt es immer noch den Dschungel: Die versunkene Stadt Z will den Eindruck erwecken, von einer großen Vision geleitet zu sein – und wartet doch nur darauf, dass sich diese Vision irgendwann von selbst einstellt. Kritik
F, USA 2016. Regie: Raoul Peck. Mit: Samuel L. Jackson, James Baldwin Start:
Worte aus Wut und Hoffnung: In Zeiten wieder aufflammender Rassenkonflikte in den USA wendet sich Raoul Pecks I Am Not Your Negro zurück zum Schaffen James Baldwins. Und findet eine Stimme, die Amerikas Wesen erkennt. Kritik
D 2016. Regie: Matthias X. Oberg. Mit: Paul Boche, Philippe Brenninkmeyer Start:
Der Zwang zur Überlegenheit: M.X. Obergs Zazy bürdet seiner Hauptfigur eine Rolle auf, die sie nur widerwillig ausfüllt – ein innerer Widerstand, den der Film nie ganz zu fassen bekommt. Kritik
USA 2017. Regie: Daniel Espinosa. Mit: Rebecca Ferguson, Ryan Reynolds Start:
Innen und außen als allzu menschliche Kategorien: In Daniel Espinosas Weltraumthriller durchbricht eine transparente Alienkrake Knochen und Körpergrenzen. Kritik
D 2016. Regie: Jonas Åkerlund. Mit: Richard Kruspe, Paul Landers Start:
Allmähliche Intimisierung von Band und Zuschauer: Mit offensichtlichem Montagefetisch und dezenten Griffen in die Trickfilmkiste hat Jonas Åkerlund ein Konzert von Rammstein verfilmt. Das Ergebnis ist ein weiteres Indiz für die Entstehung einer neuen Ästhetik des Rockmusikfilms. Kritik
D 2016. Regie: Marita Neher, Tatjana Turanskyj. Mit: Nina Kronjäger, Anna Schmidt Start:
Wie lässt sich die „Flüchtlingskrise“ bebildern? Auf der Suche nach einer Haltung folgt Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen zwei sehr unterschiedlichen Frauen nach Griechenland – und übt sich in produktiver Verweigerung. Kritik
Ö 2017. Regie: Josef Hader. Mit: Crina Semciuc, Nora von Waldstätten Start:
Als werde die österreichische Komödie unter die Dusche geschickt. In Josef Haders Regiedebüt sieht man zwar den Prater zu wenig, dafür aber einen Film, in dem es erstaunlicherweise ums Ganze geht. Kritik
Mehr als nur Film: Florian Heinzen-Ziob und Georg Heinzen besuchen ein Lichtspielhaus in Mumbai und zeigen, was Kino für ein vielschichtiger Ort sein kann – oder gewesen sein wird. Kritik
USA 2017. Regie: Jordan Vogt-Roberts. Mit: Brie Larson, Tom Hiddleston Start:
Ein Gorilla zwischen Vietnamkrieg und Pastiche: Kong: Skull Island zeigt den größten King Kong, den es je gab, und bombardiert ihn mit so vielen Referenzen, dass er seine eigene Identität vergisst. Kritik
USA 2016. Regie: Barry Jenkins. Mit: Naomie Harris, Mahershala Ali Start:
Alternative Erzählungen, die keine sind: Moonlight führt die Einschränkungen vor, denen sich ein auf Hollywood angepasstes Drama mehr oder minder freiwillig aussetzt. Über einen Film, der gleichzeitig stimmig ist und das Anderssein des schwarzen, schwulen Protagonisten verleugnet. Kritik
USA, IT, JP, MEX 2016. Regie: Martin Scorsese. Mit: Adam Driver, Liam Neeson Start:
Heilige Mission oder kulturelles Kräftemessen? Martin Scorsese schickt einen portugiesischen Priester ins Herz der japanischen Christenverfolgung. Kritik
USA 2017. Regie: James Mangold. Mit: Hugh Jackman, Patrick Stewart Start:
American Recordings: In Logan durchstreifen die müden Superhelden vergangener Tage ein eigenschaftsloses Amerika auf der Suche nach einem Ort fürs eigene Grab – und sehnen sich dabei immer auch danach, das eigene filmische Abbild endlich abzustreifen. Kritik
USA 2016. Regie: Kelly Reichardt. Mit: Kristen Stewart, Michelle Williams Start:
In großartigen 16mm-Bildern erzählt Kelly Reichardt von vier Frauen aus Montana. Ein Film über Begehren und Enttäuschungen, über stille Wut und das Zurechtkommen – der ganz nebenbei und ohne Predigt auch den stummen Zwang der Geschlechterverhältnisse in den Blick nimmt. Kritik
USA 2017. Regie: Gore Verbinski. Mit: Jason Isaacs, Dane DeHaan Start:
Gore Verbinski schickt einen Workaholic auf einen Zauberberg, wo die Sinne getäuscht werden und von wo keiner mehr zurückkommt. Final Boy meets Final Girl, und sie fahren Fahrrad. Kritik
USA, AUS, GB 2016. Regie: Garth Davis. Mit: Rooney Mara, Nicole Kidman Start:
Keiner verlässt ungerührt den Saal! In Garth Davis’ Verfilmung eines autobiografischen Bestsellers geht ein Kind im Zug verloren und wandert durch ein Kino-Indien, in dem alles vor Sinn glüht. Kritik
Es knistert weiter zwischen Politik und Ästhetik: Hitlers Hollywood erinnert daran, wie Propaganda wirkt. Aber manchmal gerät auch die aus dem Rhythmus. Kritik
GB 2017. Regie: Danny Boyle. Mit: Ewan McGregor, Robert Carlyle Start:
Danny Boyles T2-Trainspotting bringt die angestaubte Ästhetik seines Vorgängers zum Tanzen, indem er uns die alten Melodien vorpfeift. Dabei nimmt er auf unverhoffte Weise von der Europäischen Union Abschied. Kritik
USA 2016. Regie: Denzel Washington. Mit: Denzel Washington, Viola Davis Start:
Bilder nur der Deutlichkeit wegen: Denzel Washington umzäunt seine Adaption eines Stücks von August Wilson und lässt noch nicht einmal das Kino hinein. Kritik
RO, D 2016. Regie: Radu Jude. Mit: Serban Pavlu, Sofia Nicolaescu Start:
Makabre Freude am Wälzen im Schlamm: Der rumänische Regisseur Radu Jude zeigt das Leben in einem der Welt entrückten Sanatorium als exzentrische Gesellschaft von Todgeweihten. Kritik
GB, USA, VCH 2016. Regie: Ang Lee. Mit: Kristen Stewart, Vin Diesel Start:
Ist Kino Wahrheit, 120 Mal in der Sekunde? Ang Lee beleuchtet mit digital aufgedonnerter Ästhetik eine PR-Tour der US-Army – und stellt im grellen Schimmer des Flutlichts eines Footballstadions das Verhältnis zwischen Heldentum und Kriegstrauma zur Disposition. Kritik