Stunde Null – Kritik
Hilfe, die Russen kommen! Edgar Reitz inszeniert am Rande des Krieges eine Kammerspiel.

Moeckern bei Leipzig, acht Wochen nach Kriegsende. Die Menschen stecken zwischen Alltag und Russenerwartung fest. Nebenbei finden dezente Entnazifizierungsversuche statt. So mancher passt sich schnell an: von der Partei zur Antifa, Hakenkreuz gegen weiße Fahnen, dann rote. Joschi versucht zu begreifen, was geschieht. Ein kleiner Nazischatz soll die Zukunft sichern. Mit der Schatulle und Lisa will er rübermachen, zu den Amerikanern.
1977, als sich in Deutschland und Europa der Blick gen nationalen und internationalen Terror richtet, schaut Edgar Reitz zurück (ein Jahr später wird er sich allerdings an Kluges und Fassbinders Deutschland im Herbst beteiligen). Während Sam Peckinpah Steiner – Das eiserne Kreuz (Cross of Iron, 1977) dreht, findet er einen Stoff am Kriegsrand, den er kammerspielartig in Szene setzt. Hier rückt die Peripherie ins Zentrum, das Unspektakuläre und Durchschnittliche ist Programm.
Auch dieser kleine Beitrag verdeutlicht den besonderen Zugang des Regisseurs von Heimat (1984–2004) zur deutschen Geschichte.
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