Stone – Kritik
Stone ist Thriller, morality tale, Independent-Kino und Schauspielerfilm. Doch wie fügt sich all das zusammen?

Die Eingangssequenz weckt Erinnerungen an Atom Egoyans Das süße Jenseits (The Sweet Hereafter, 1997). Regisseur John Curran beginnt mit einem gemächlichen Flashback, der alles weitere determinieren wird. Die Kamera nähert sich einem zerbrechlichen, stilisierten Familienidyll. Auch hier ist die Tochter das schwächste Glied im familialen Dreieck und das Handeln des Vaters entscheidend. In Stone wird es allerdings vor allem sein Verhältnis zur Ehefrau beeinflussen.
Wir wissen von Beginn an, dass Jack Mabry (Robert De Niro) ein Mann mit Vergangenheit ist – und dass diese ihn einholen wird. Es geht um nicht weniger als sein Seelenheil. Das wird schnell klar, denn Curran schneidet von der verhängnisvollen Vergangenheit direkt in die Kirche. Der Filmemacher setzt erst mal auf Eindeutigkeit – peinlich genau gibt er zu erkennen, wer seine Protagonisten sind. Auch wenn Mabry, der als Psychologe im Gefängnisdienst Empfehlungen für die Bewährungsanhörungen Inhaftierter ausspricht, auf den Knacki Stone (Edward Norton) und wenig später seine verführerische Frau (Milla Jovovich) trifft, liegt die anstehende Konfrontation auf der Hand.
Curran inszeniert Psychoduell und Intrige, beobachtet Mabry, wie er ins Wanken kommt und wie seine Frau langsam aufbegehrt. Doch das darin schlummernde Thrillerpotenzial vergeudet er, indem er Stones religiöse Erfahrung parallel beleuchtet.
Schon einmal haben De Niro und Norton gemeinsam vor der Kamera gestanden – an der Seite von Marlon Brando unter der Regie von Frank Oz. Doch bereits The Score (2001) wusste mit dem geballten Schauspielerpotenzial nichts anzufangen. In Stone ist die Problematik noch weitreichender. Norton neigt nicht nur dazu, Filme an sich zu reißen, sondern auch zum Overacting. Beides kann man in Stone beobachten. Die großen Namen und was sie mitbringen wird schnell zu einem der zahlreichen Handicaps des unentschlossenen Films.
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Kommentare
Gerry
Ein langweiliger, schlechter und viel zu langatmiger "Blablabla"-Film mit einer stumpfsinnigen Konversation zwischen De Niro und Norton. Schade das sich die beiden Schauspieler auf so nen Schrottmovie einglassen haben.
1 Kommentar