Spurlos - Die Entführung der Alice Creed – Kritik
Bondage. Alice ist nicht im Wunderland, sondern im eigens für sie angefertigten Impro-Knast.

Zwei Männer gehen zum Heimwerkermarkt ihres Vertrauens. Sie statten sich aus, mit allem, was man so braucht, wenn man möglichst unauffällig eine Geisel beherbergen möchte.
Regiedebütant J Blakeson konzentriert sich lange Zeit ganz auf diesen Raum. Die Entführung der Alice Creed sehen wir gar nicht wirklich. Schnell wird von der Attacke im Außen zurück ins Innere geschnitten. Wie vor kurzem schon der Belgier Lucas Belvaux in Lösegeld (Rapt), versucht nun auch der Engländer Blakeson, den Geiselthriller neu zu fassen, und entscheidet sich dabei ebenfalls für ein minimalistisches Konzept. In diesem Fall ist er noch radikaler als Belvaux und Spurlos ein echter Indie. Denn Blakeson, der auch das Drehbuch verfasst hat, beschränkt sich komplett auf die Perspektive von Opfer und Tätern. Polizei, Verwandte – alles ausgeschlossen. Es gibt keine Außenwelt in diesem Drei-Personen-Stück. Folglich stellt sich zuvorderst die Frage, wie Alice (Gemma Arterton), Danny (Martin Compston) und Vic (Eddie Marsan) interagieren.
Natürlich muss Blakeson bei dieser Konstellation auf Überraschungen und Wendungen setzen, es gelingt ihm aber, hier eine ganz gute Balance zu finden.
Spurlos – Die Entführung der Alice Creed wartet gleich mit zwei wenig originellen und vor allem das Original (sowie die Handlung) sinnverfremdenden Titeln auf. Denn wie Belvaux interessiert auch Blakeson – neben aller durchaus souverän inszenierten Spannung – die Frage, ob der Mensch nach einem derartigen Eingriff grundsätzlich wieder in sein Leben zurückkehren kann. Und beide haben dieselbe Antwort.
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