Red Eye - Nachtflug in den Tod – Kritik
Eine junge Hotelmanagerin muss einem Attentäter bei seinen Plänen helfen, sonst wird ihr Vater umgebracht – Wes Cravens flotter Thriller lässt kaum Zeit zum Durchatmen.

Wes Craven verdankt seine Bekanntheit vor allem denjenigen seiner Filme, in denen, wie jüngst in Verflucht (Cursed, 2004), blutrünstige Monster eine Hauptrolle spielen oder wahnsinnige Serienmörder, etwa in der Scream-Trilogie (1996-2000), junge Frauenkörper mit langen Messern zu zerteilen trachten.
In seinem neuesten Film taucht ein solches Messer erst ganz zum Schluss auf, und ob damit Blut vergossen wird und wie viel, das sei hier verschwiegen. Überhaupt verbietet es sich, all zu viele Details der Handlung von Red Eye zu verraten, um das Vergnügen an diesem geradlinigen, soliden Thriller nicht zu schmälern.
Lisa Reisert (Rachel McAdams) nimmt nach einer Beerdigung den red eye flight – der umgangssprachliche Ausdruck steht für Flüge, die ihre Passagiere frühmorgens mit vor Schlaflosigkeit roten Augen ans Ziel bringen – zurück nach Miami, wo sie als Hotelmanagerin arbeitet. Noch am Flughafen lernt sie ihren sympathisch wirkenden Sitznachbarn Jackson Rippner (Cillian Murphy) kennen. Sobald das Flugzeug aber abgehoben hat, droht er damit, ihren Vater töten zu lassen, wenn sie ihm nicht noch während des Fluges bei einem Mord behilflich ist.

Natürlich versucht Lisa, Jackson hinzuhalten und einen Ausweg zu finden – so entwickelt sich zwischen den beiden auf der engen Fläche des Flugzeugs ein in leisen Tönen ausgetragener Kampf, aus dem es für Lisa keine Rettung zu geben scheint. Die klaustrophobische Atmosphäre an Bord wird dabei, wie vorher Lisas Flugangst, geradezu körperlich spürbar. Als die Protagonisten später das Flugzeug verlassen, wechseln beim abschließenden Katz-und-Maus-Spiel die Rollen von Jäger und Gejagtem mehrfach: Craven versteht es, das Publikum an den Ängsten seiner Figuren teilhaben zu lassen und es nicht allzu rasch vom Angelhaken zu lassen.
So manche Anspielung, mit der das Drehbuch die kommenden Ereignisse frühzeitig andeuten will, gerät wenig subtil – dass etwa ein Buntstift im Lauf des Filmes noch eine Rolle spielen wird, wird früh deutlich gemacht, und das Opfer des geplanten Attentats wird nachdrücklich ins Bild gerückt. Auch dekliniert Craven hier natürlich wieder eines seiner Lieblingsthemen durch: Eine junge Frau erkämpft sich aus erlittenen Demütigungen schließlich doch die Kraft zum Widerstand.
Das macht aber alles nichts, denn in den anderthalb Stunden spannender Unterhaltung, die Red Eye bietet, findet man kaum die Atempause, um darüber einmal nachzudenken.
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