Polski Film – Kritik
Wenn Selbstironie auf Ernsthaftigkeit trifft.

Der in Karlovy Vary heiß erwartete tschechische Wettbewerbsbeitrag ist ein Bilderbuch-Beispiel für selbstreflexives Kino. Böse gesagt: So sieht Kino aus, wenn Filmemachern nichts Besseres einfällt (oder ihr Horizont nicht weiter reicht), als über das Filmemachen einen Film zu machen, und weil sie dann doch noch meinen einigermaßen selbstironisch sein zu müssen, zeigen sie sich beim Scheitern. Nur nehmen sie das dann leider wiederum doch ernst. Polski Film ist eine tschechisch-polnische Koproduktion, die unter anderem auf kulturelle Unterschiede zwischen den beiden Ländern abhebt und sehr klar auf ein nationales Publikum ausgerichtet ist. Von den (immerhin einigen) Lachern beim tschechischen Publikum zu schließen, bezieht der Film seinen Humor aus einer Differenz zwischen den Protagonisten und ihrer öffentlichen Persona, die ich allerdings nicht kenne. Zur Verteidigung von Polski Film sei noch zweierlei eingeräumt: seine ungeheure Geschwätzigkeit ist für den Untertitel-Leser aufgrund des schnellen Rhythmus besonders schwer zu verarbeiten (dass der Film vollgestopft und atemlos daherkommt, ist aber eine sehr gute Sache); und obwohl er keinen Schluss finden kann, gibt es gegen Ende einen dann doch ganz schönen Einfall, der das Dilemma von Figuren und Film in der endlosen Schleife der heillosen Selbstvergewisserung zu fassen vermag.
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