Paulette – Preview
Von einem halben Jahrhundert war die Französin Bernadette Lafont nicht nur eine der attraktivsten und begabtesten Schauspielerinnen, die das europäische Kino zu bieten hatte, sie überzeugte auch stets mit einer anspruchsvollen Rollenwahl. So spielte sie in Filmen von Claude Chabrol, François Truffaut und Claude Miller, aber auch in experimentelleren Arbeiten wie Philippe Garrels Le révélateur. Wenn die großen Schauspielerinnen dieser Welt altern, bleiben die interessanten Rollen jedoch oft aus. Paulette scheint dieses Vorurteil auf den ersten Blick zu bestätigen. Die Figur, die Lafont hier verkörpert, ist die besonders im Arthousekino beliebte Rolle der liebenswürdigen, aber schrulligen Alten: eine einsame Rentnerin, die in einer Sozialwohnung am Pariser Stadtrand wohnt und sich mit dem Handel von Cannabis etwas dazuverdient. Nach dem düsteren Film Noir L’origine du monde hat sich Jérôme Enrico für eine leichte Komödie entschieden, die inhaltlich an Nigel Coles Grasgeflüster erinnert. An Lafonts Seite ist Carmen Maura zu sehen, die man hierzulande vor allem aus den Filmen von Pedro Almódovar kennt.
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