Juárez - Das Paradies der Mörder – Kritik
Wie kann es geschehen, dass über ein Jahrzehnt lang Frauen abgeschlachtet werden und nichts geschieht?

Ciudad Juárez, das ist die Höhle des Bösen, ganz offiziell. Kaum eine Stadt auf der Welt kann von sich behaupten, ein derart negatives Image zu haben. Der Drogenkrieg fordert Opfer an allen Fronten. 2009 nahm die Weltöffentlichkeit Teil an der Kapitulation des Rechtssystems: Der Polizeichef trat auf Druck der Drogenkartelle zurück. Und das ist noch lange nicht alles, was die Grenzstadt als Anti-Werbung aufzufahren weiß. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine nicht enden wollende Mordserie an jungen Frauen, die bis heute nicht geklärt wurde und bereits Hunderte von Opfern gefordert hat.
2006 schickte Hollywood Jenny from the Block über die Grenze, um im Bordertown nach dem Rechten zu schauen. Der Film genießt mittlerweile einen zweifelhaften Ruf als kinematografisches Desaster, und inzwischen haben die Mexikaner ein eigenes Filmteam nach Juárez geschickt. Regieveteran Carlos Carrera, der bereits früh mit Gael García Bernal zusammengearbeitet hatte, trifft im Gegensatz zu seinem amerikanischen Kollegen den richtigen Ton.
Paradies der Mörder (El Traspatio) bemüht sich deutlich, das Thema nicht hinter Genrekonventionen verschwinden zu lassen. Die Inszenierung ist zurückhaltend und unspektakulär, auf Spannungsmomente und Action wird fast komplett verzichtet. So erlangt der Film eine Eindringlichkeit, die sich ganz aus dem Sujet speist. Paradies der Mörder bietet keine eindimensionale Lösung an, er zeigt vielmehr die Struktur des Problems auf und warum ausgerechnet diese Stadt ein Paradies für Mörder ist.
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