Into the Blue – Kritik
Die wunderschönen Strände der Karibik, versunkene Schätze, Jessica Alba im Bikini: Bei solchen Zutaten kann nichts schief gehen, werden sich die Produzenten von Into the Blue gedacht haben.

Als Jared (Paul Walker) und seine große Liebe Sam (Jessica Alba) mit ihrem Kumpel Bryce (Scott Caan) und dessen neuer Freundin Amanda (Ashley Scott) vor der Küste der Bahamas einen Tauchgang unternehmen, stoßen sie gleich auf zwei Schätze: Der eine, die Überreste eines versunkenen Piratenschiffes, verspricht Ruhm und Ehre, der andere, ein abgestürztes Flugzeug randvoll mit Kokain, jede Menge Ärger. Denn vor allem Amanda kann den Verlockungen des schnellen Geldes nur schwer widerstehen.

Die Figuren in Into the Blue sind alles andere als originell. Jared ist der naturverbundene Träumer, den die stets moralisch einwandfreie Sam über alles liebt. Diesem Traumpaar gegenübergestellt sind die geldgierigen Yuppies Bryce und Amanda, welche immer wieder für Schwierigkeiten sorgen. Bei der Charakterisierung der Nebenfiguren schleichen sich gelegentlich deutlich rassistische Untertöne ein, da die Bösewichte nicht nur mehrheitlich dunkler Hautfarbe sind, sondern auch den von MTV vermittelten Gangsterrap-Klischees voll entsprechen.

Technisch wirkt Into the Blue etwas disparat. In vielen Passagen setzt der Film vor allem auf seine offensichtlichen Schauwerte, zeigt ausgiebig, in ruhigen Einstellungen, junge Menschen in Badekleidung und Tiefseelandschaften mit exotischen Fischen. Die Actionpassagen hingegen sind im rasanten Stil jüngerer amerikanischer Großproduktionen geschnitten, ohne jedoch die körperlich spürbare inszenatorische Wucht von beispielsweise Krieg der Welten (War of the Worlds, 2005) zu erreichen.

Die Vorbilder, an denen sich Regisseur John Stockwell orientiert, sind unschwer auszumachen. Thematisch möchte sein Film ein modernes Update des Blockbusters Fluch der Karibik (Pirates of the Caribbean, 2003) sein, Bildsprache und Machogehabe erinnern an Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu, 1988), welcher ebenfalls ästhetisch ansprechende Unterwasseraufnahmen mit einem Plot kombiniert, der die männlichen Protagonisten sowie ihre potenzgesteuerten Handlungen nie hinterfragt und bedingungslos romantisiert. So unerträglich wie Luc Bessons überambitioniertes, chauvinistisches Machwerk ist Into the Blue aber glücklicherweise nicht, da sich der Film keine Sekunde lang zu ernst nimmt und nie mehr sein will als unterhaltsames Popcornkino mit Haien, Drogendealern – und natürlich Jessica Alba im Bikini.
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Kommentare
andreas jacke
überflüssiges und reißerisches Actiospectakel, bei dem auch noch viel zu selten die tollen Frauen in engen Bikinis zu sehen sind. Also irgendwie unbefriedigent auf allen Ebenen.
silvana
total unrealistisch. kein mensch kann so lange die luft anhalten, wie es dort dagestellt wird. und im allgemeinen -Flop-
Tyler Durden
Also bei dem Schwachsinn der zu Luc Bessons Film "Im Rausch der Tiefe" abgesondert wurde, muß man wirklich automatisch an Nietzsche denken:
Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.
Seht! Ich zeige euch den l e t z t e n M e n s c h e n.
„Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?“ - so fragt der letzte Mensch und blinzelt.
Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der Alles klein macht. Sein Geschlecht ist unaustilgbar, wie der Erdfloh; der letzte Mensch lebt am längsten.
3 Kommentare