Freelancers – Kritik

Der Rapper 50 Cent setzt zur Zweitkarriere im DTV-Kino an – und scheitert dabei ziemlich unspektakulär.

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Police Academy fing damals so ähnlich an, war dann aber im weiteren Verlauf ein wenig lustiger. Malo Maldonado (Curtis „50 Cent“ Jackson), der Sohn eines ermordeten Polizisten, wird gemeinsam mit zwei Freunden für eine Kleingaunerei festgenommen – und entscheidet sich, angesichts einer drohenden Gefängnisstrafe, für den Ausweg einer Ausbildung an der Polizeiakademie. Die Filmerzählung von Jessy Terreros lendenlahmem Copthriller Freelancers setzt nach dem Abschluss der Clique ein und beschreibt deren weiteren Weg – nicht in die Ehrbarkeit, sondern im Grunde eher von der Klein- in die Großkriminalität.

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Vom Fleck weg wird der frisch graduierte Malo nämlich von einem Netzwerk korrupter Polizisten unter Führung von Captain Joe Sarcone (Robert De Niro), dem ehemaligen Partner seines Vaters, auf Abwege geführt. Diese Cops erweisen sich schnell als Willkürherrscher in den New Yorker Straßen: gewaltgeil, rassistisch und meist zugleich ebenso voll mit Kokain wie mit krimineller Energie. In der Gestalt von Malo stellt Freelancers einen archetypisch konstruierten Protagonisten in dieses urbane Höllenszenario hinein: einen Youngster, der sich mit widerstrebenden Impulsen konfrontiert sieht und mit der ethischen Verantwortung des Polizistenberufs und den zahllosen Verführungen seiner Machtfülle ringt.

Das Plotkonstrukt von Jessy Terreros Film ist also durch und durch generisch – was ja im Polizeifilm nicht unbedingt einen Nachteil bedeuten muss, ist doch der Cop im amerikanischen Kino, wie der Cowboy vor ihm, eine hochdeterminierte Figur, anhand deren Konflikten die US-Gesellschaft stets aufs Neue die ewig unlösbaren Konflikte zwischen dem Gewalttabu der Zivilgesellschaft und dem notwendigen, aber stets vom Kippen bedrohten Gewaltmonopol desjenigen, der es durchsetzen muss, aushandelt. Leider geht das in diesem Fall ganz und gar nicht gut.

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Unerlässlich ist bei einem solch überdeutlichen Anschluss an eine archetypische Plotkonstruktion zumindest wahlweise eine glaubwürdige psychologische Porträtierung des zwiegespaltenen Protagonisten oder eben eine Inszenierung, welche die psychologischen Dynamiken konsequent auf das äußere Geschehen transferiert. Beides fehlt hier vollständig. Der Rapper 50 Cent, für dessen zweite Karriere als Schauspieler im DTV-Kino die Hauptrolle in Freelancers – an der Seite immerhin so illustrer Namen wie De Niro und Forest Whitaker – wohl einen Meilenstein bedeuten sollte, agiert ohne jedes Charisma und lässt jeden inneren Konflikt stets bloß behauptet erscheinen. Und, noch schlimmer, auch die Inszenierung lässt sich von dieser Lethargie anstecken: Ohne jedes Gespür für die eigenen dramatischen Höhepunkte plätschert Freelancers vor sich hin, und die Handvoll stilisierter Momente, in denen er die Ästhetik eines Mittelklasse-Rapvideos aufgreift, sind leider tatsächlich seine besten.

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Kommentare


J to the B

Einer der schlechtesten Filme des Jahres!!! Die Schauspieler überzeugen keineswegs in ihren Rollen, flache stillose Dialoge und Frauenfeindlich auf ganzer Linie! Ich bin nicht verklemmt- aber so viel geschmackloses gequatsche auf unterstem Niveau ist Zeitverschwendung und trägt einfach nur zur Verdummung der Bevölkerung bei!!






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