Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen – Kritik

Tsui Hark und Andy Lau teamen up für ein vermeintliches Spektakel, das Michael Althen in  Venedig-Laune als „einen der besten Abenteuerfilme seit Indiana Jones“ bezeichnet hat.

Detective Dee and the Phantom Flame

Jetzt haben wir den Salat. Da vertraut man mal den Kollegen – nicht nur die FAZ zeigte sich angetan – und gibt Tsui Hark, der sich gleich mehrere Jean-Claude-Van-Damme-Extravaganzen und so Unausgegorenes wie Die sieben Schwerter leistete, eine neue Chance. Und dann das. Natürlich kann man schon über die Güte von Indiana Jones streiten – zumal nicht ganz klar ist, welcher gemeint ist –, der letzte jedenfalls war gemessen an den Fähigkeiten Steven Spielbergs ein erzählerisches Desaster.

Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen jedenfalls ist genau das und noch viel mehr: ein allumfassendes künstlerisches Desaster, wie man es nur selten zu Gesicht bekommt.

Im Zentrum der Detektivgeschichte, die sich durchaus an populären britischen Vorbildern orientiert, steht eine Statue. Und an ihr lässt sich die visuelle Qualität des Films messen. Detective Dee ist ein CGI-Exzess, der die ganze Misere eines Teils der zeitgenössischen Filmindustrie auf den Punkt bringt. Wenn die Ästhetik von Animationsfilm und Computerspiel zusammenfallen, gibt dies zumindest Anlass zur Besorgnis. Der Trash-Faktor vieler Effekte könnte noch Charme versprühen, wäre nicht alles so lieblos. Tatsächlich weisen Detective Dee, Indiana Jones 4: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, sowie der verwandte Sherlock Holmes von Guy Ritchie viele Gemeinsamkeiten auf. Sie zeigen Effekte der Effekte wegen. Und sie erliegen dem Irrtum, kostengünstig am Computer Welten erschaffen zu können, die unter anderen Umständen eines kaum zu stemmenden logistischen, organisatorischen und finanziellen Aufwandes bedurft hätten. Tatsächlich entstehen hier keine Filmwelten, die sich in die Erzählung einfügen, sondern neben ihr stehen. Der Effekt ersetzt die Fantasie und künstlerische Kreativität. Das Ergebnis ist dumpf und leer.

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