Arthur und die Minimoys – Kritik

Luc Besson hat seinen ersten Kinderfilm gedreht – nach eigenem Buch. Halb real inszeniert, halb animiert, erzählt er in Arthur und die Minimoys die Geschichte eines 12jährigen, der erst schrumpfen muss, um das Haus seiner Großeltern zu retten.

Arthur und die Minimoys

Ein Haus steht ganz alleine zwischen Blumenwiesen, die Bäume blühen noch. Es ist der Sommer 1960. Vor dem charmanten, aber renovierungsbedürftigen Gebäude steht ein knallrotes Auto. Dann wird die Haustür aufgerissen und heraus kommt Mia Farrow. Die einstige Woody Allen-Muse spielt die Großmutter des kleinen Arthur (Freddie Highmore), hat ein keckes Blumenhütchen auf dem Kopf, ein altbackenes Blumenkleid an und ruft laut den Namen ihres Enkels, der sich aber mal wieder im Zimmer seines Großvaters versteckt hat.

Die Geschichte des 12jährigen Arthur, der bei seiner Großmutter aufwächst, weil seine Eltern in der Weltgeschichte herumfahren, und dessen Großvater verschwunden ist, basiert auf Bessons eigenen Kinderbüchern, die in Frankreich sehr beliebt sind. Arthur und die Minimoys (Arthur et les Minimoys) erzählt von Arthurs Reise zu den Minimoys, einem wenige Zentimeter großen Volk, das unter dem Rasen lebt. Sie sollen ihm helfen, den Schatz seines Großvaters zu finden. Dieser hatte von einer Reise in Afrika Rubine mitgebracht und diese so gut versteckt, dass die Großmutter sie nicht finden kann. Nun hat sie kein Geld mehr, man will ihr das Haus wegnehmen und stellt ihr den Strom ab. Also macht sich Arthur auf die Suche nach dem Schatz.

Arthur und die Minimoys

Der 12jährige ist die Hauptfigur im ersten Kinderfilm des französischen Regisseurs Luc Besson. Es ist das zweite Kinowerk des Franzosen in sieben Jahren. Vor Angel-A (2005), einem im Wortsinn unspektakulären schwarz-weiß Film über die Rettung des Verlierers André in Paris, war Bessons letzte Regiearbeit die blutgetränkte Johanna von Orleans (The Messenger: The Story of Joan of Arc) im Jahre 1999. Tatsächlich hat der Regisseur über sieben Jahre an Vorbereitung und Dreh für Arthur gesessen, einem Projekt, das mit 85 Millionen Euro Produktionskosten der bislang teuerste europäische Animationsfilm ist.

Arthur und die Minimoys wurde nämlich sowohl mit realen Darstellern inszeniert als auch animiert. Alle Geschichten im Haus der Großmutter und der Kleinstadt in Connecticut sind real, der Kosmos der Minimoys ist animiert. Der Kontrast zwischen beiden Welten ist scharf. Mia Farrow gibt die Großmutter als warmherzige Frau mit jugendlichem Elan. Wo sie ist, scheint tatsächlich immer die Sonne. Ihr Haus ist voller Antiquitäten, Plüschsofas und Mitbringseln von den Reisen des Großvaters. Besson zeichnet die Umgebung mit warmen und bunten Farben, blühenden Mohnblumenfeldern und Apfelbäumen.

Arthur und die Minimoys

Weniger charmant und altmodisch zeigt sich die Unterwelt. Hier sind die Protagonisten eher verhinderte Punker. Auch Arthur - der jugendliche Held ist ebenfalls auf Liliputaner-Größe geschrumpft - passt sein Aussehen an das der Minimoys an. Er sieht nun aus wie der Sänger von Tokio Hotel, Bill Kaulitz, in blond. Der Popstar leiht dem 12jährigen übrigens im Deutschen auch seine Stimme. Sein weiblicher Gegenpart, die Minimoys-Prinzessin Selenia, die mit ihren roten Haaren und dem sturen Kopf vielleicht nicht ganz unabsichtlich an die Thronerbin Fiona aus Shrek (2001) erinnert, wird gesprochen von Nena.

Der Minimoys-Mikrokosmos ist reich an Details und eine wilde Mischung aus Fernseh- und Filmzitaten. Nicht nur, dass die kleinen Wesen ein bisschen aussehen wie die Wombles (1973) – allerdings mit spitzen Ohren – und ihre Umwelt manchmal an die der Fraggles (Fraggle Rock, 1983-1987) erinnert, Besson lässt die Schatzsuchenden auch noch in einem Rastafari-Club Halt machen. Dort darf Selenia ihre Version von Uma Thurmans Tanz aus Pulp Fiction (1994) zum Besten geben und Arthur im Stile von John Travolta zu Staying Alive (1983) von den Bee Gees die Hüften wiegen. Das Ganze übrigens auf einer sich drehenden Schallplatte.

Arthur und die Minimoys

Die gesamte Welt der „Mini-Ichs“, so die freie Übersetzung des französischen „Minimoys“ ist vor allem eines: Referenz. Das macht - sicherlich den Eltern - eine Weile Spaß, ist unterhaltsam. An die Originalität von Shrek, dessen Macher ihre demnächst drei Werke auch gerne mit Kulturzitaten aller Art spicken, kommt Besson nicht heran. Bei Shrek werden die Anspielungen der Geschichte subtil integriert, erreichen damit ihre Wirkung. Bessons Zitate sind häufig zu lang. So schwelgt er zum Beispiel in den an die Krieg der Sterne-Saga (Star Wars, 1977-2005) angelehnten Luftkampfszenen mit Flugwesen, auf deren Rücken Gestalten sitzen, die irgendwie den Nazgûl aus den Herr der Ringe-Teilen (Lord of the Rings, 2001-2003) ähneln.

Dennoch, Arthur und die Minimoys ist ein unterhaltsamer, tricktechnisch beeindruckender Kinderfilm, der seiner Zielgruppe gefallen und die Eltern bei Laune halten wird.

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Kommentare


bill-is-the-best

hi zusammen
bill is ja echt süss
und diesses lächeln immer;)
also habt noch fil spass beim filmausschnitte suchen


Tamina

wer hat das getan


Tamina

der ist blöd,der böse


Ronja

Ich hab den Film gesehen und ich finde ihn supermegahammermäßiggeil! Und ich will noch was sagen: BILL ICH LIEBE DICH!!!!!!!!!!!!!!


tom forever

ich hab den film gesehen der ist sooooooooooooooooooooooooooooooooooooohammerGEIL


tom ich liebe dich






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