Cannes 2019: Wettbewerb

Cannes 2019: Die Palmen von critic.de

Wer warum die Goldene Palme gewinnen sollte und ein paar dringend notwendige Sonderpreise: Bevor die Jury um Alejandro González Iñárritu ihre Gewinner kürt, haben wir schon mal vorgelegt. Special 

Sibyl - Therapie zwecklos

VoD: Justine Triets neuer Film handelt von einem Filmdreh als Gruppentherapie und ein paar Frauen jenseits des Nervenzusammenbruchs. Sibyl verlässt sich viel auf Tradiertes, lässt aber auch eine deutsche Regisseurin wutentbrannt vom Filmset ins Meer springen. Filmkritik 

Il Traditore - Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra

VoD: Marco Bellocchio schildert in Il Traditore die reale Geschichte des wichtigsten Zeugens während der Mafia-Prozesse der 1980er und 90er Jahre und entwirft ein breites historisches Panorama – die größte Dramatik entfaltet dabei ein Schnurrbart. Filmkritik 

Mektoub, My Love: Intermezzo

Gescheiterte Pornografie oder die Dekonstruktion eines Hinternfetischs? Mit Mektoub, My Love: Intermezzo sorgt Abdellatif Kechiche wieder für ein Ereignis in Cannes, nur offensichtlich gegen seinen eigenen Willen. Filmkritik 

Im Schatten von Roubaix

Arnaud Desplechin wagt sich in die Nacht einer verarmten Stadt und ins Crime-Genre. Opfern wie Tätern nähert sich Im Schatten von Roubaix mit dem Blick des Polizisten. Sein Blick auf den Polizisten bleibt dafür eigentümlich rätselhaft. Filmkritik 

Matthias & Maxime

VoD: Die Generation der Millennials wird erwachsen, Xavier Dolan würde das lieber verhindern. Matthias & Maxime schließt emotional an Mommy an, als Reigen über Freundschaft kurz vor ihrem Auseinanderbrechen. Wenn da nicht die Liebe wäre. Filmkritik 

Parasite

VoD: Bong Joon-ho verarbeitet das Unbehagen über die soziale Spaltung Südkoreas zu einer Gesellschaftsposse voller überdrehter Eskalationen – ein derber Reigen, der von kindischer Rangelei bis zur Apokalypse voranschreitet. Filmkritik 

Once Upon A Time in Hollywood

Auch in seiner Buddy-Komödie Once Upon a Time … in Hollywood wirft Quentin Tarantino das Kino auf die Geschichte, dieses Mal auf die ausgehenden Sixties in Hollywood und damit auf die Filmproduktion selbst – und will mal wieder das letzte Bild behalten. Filmkritik 

Young Ahmed

In Young Ahmed haftet sich die Kamera der Dardenne-Brüder an einen radikalisierten Jugendlichen – der irgendwann nicht nur seinen Erziehungsberechtigten entgleitet, sondern auch dem Film. Filmkritik 

Frankie

Wo die Liebe wegfällt. Ira Sachs versammelt im portugiesischen Sintra einen grandiosen Cast um die todgeweihte Isabelle Huppert – und lässt auch in Frankie wieder das Große ganz klein aussehen. Filmkritik 

Der See der wilden Gänse

VoD: In Diao Yinans Der See der wilden Gänse bildet die verworrene Gangstergeschichte nur den schmucklosen Rahmen für ein enthemmtes Spiel mit Farben, Formen und reiner visueller Wucht. Filmkritik 

Ein verborgenes Leben

Auch in seinem Film über Franz Jägerstätter sucht Terrence Malick nach Spuren des Unendlichen. Ein verborgenes Leben zeichnet den Akt des Widerstands als mühsame Umformung des eigenen Wesens. Filmkritik 

Leid und Herrlichkeit

In Leid und Herrlichkeit verteilt Pedro Almodóvar ein einzelnes Schicksal auf eine ganze Reihe von Stellvertreterfiguren – und ergründet dabei den inneren Schmerz, der die lose Abfolge von Erlebnissen zu einem zusammenhängenden Leben vernäht. Filmkritik 

Little Joe - Glück ist ein Geschäft

Am Beispiel der Pflanze. In ihrem ersten englischsprachigen Film erschüttert Jessica Hausner die Autorität der Gefühle. Little Joe hat nur einen Fixpunkt, aber in ihm sammelt sich die ganze Welt. Filmkritik 

Atlantique

VoD: Eine Flucht lässt immer auch etwas zurück. In ihrem Debütfilm Atlantique erzählt Mati Diop von einer jungen Frau im Senegal zwischen echter Liebe und verlogener Ehe. Und von Geistern, Brandstiftung, dem Meer. Filmkritik 

Bacurau

VoD: Udo Kier mit Gewehr, Sônia Braga mit weisen Ratschlägen und Alkoholproblem, ein Dorf gegen den Rest der Welt. In Bacurau tummeln sich Allegorien und Genrespaß, vor allem aber trifft Humanismus auf ganz viel Glaube ans Kino. Filmkritik