Exklusivität und Großzügigkeit sind zwei der Pfeiler des Erfolgs von Cannes. Was das Festival von fast allen anderen unterscheidet, wie das zunehmend infrage gestellt wird und inwiefern Cannes jetzt einen auf Berlinale macht. Special
Die Cannes-Jury hat viele herausragende Filme ausgezeichnet, ihre Preise lassen sich aber leicht missverstehen als das Einmaleins eines politischen Forderungskatalogs. Ein Kommentar zur Prävention. Special
VoD: Die vermutlich romantischste Hommage im Wettbewerb von Cannes zeigt Männer, die gemeinsam im Kino sitzen, um anderen zuzuschauen, wie sie miteinander kuscheln: Messer im Herz entwirft eine knallige Utopie der 1970er Jahre, samt Serienmörder und Vanessa Paradis als Porno-Queen. Filmkritik
Muttermilch, die ins Leere läuft: Sergei Dvortsevoy hetzt eine illegalisierte, verschuldete Kirgisin durch ein raues Moskau, während irgendwo ein Baby nach einer Brust schreit. Ayka fährt die härtesten Geschütze auf: Handkamera und Hundewelpen. Filmkritik
Nuri Bilge Ceylans Der wilde Birnbaum bringt das Kino an seine Grenze zur Literatur und zu sich selbst. Filmkritik
Wer warum die Goldene Palme gewinnen sollte und ein paar dringend notwendige Sonderpreise: Bevor die Jury um Cate Blanchett ihre Gewinner kürt, haben wir schon mal vorgelegt. Special
Wir können ja nicht allen helfen! Nadine Labakis libanesischer Elendsfilm Capernaum ist entweder eine naive Gerichtsverhandlung oder ein grandioser Schau-Prozess. Filmkritik
Die Machtlosigkeit als Wesenskern – Matteo Garrone begibt sich in Dogman an eine Stätte des ewigen Verhungerns, der hilflos verkeilten Körper und der halbgaren Sehnsuchtsbilder. Filmkritik
VoD: Große Brüche und ein großer Brand. Mit dem von Haruki Murakami inspirierten Burning schenkt Lee Chang-Dong dem Wettbewerb von Cannes einen beeindruckenden Mystery-Reigen mit dringender Gegenwartsanalyse – der gar nicht so leicht zu fassen ist. Filmkritik
David Robert Mitchell gräbt sich durch die Kulturgeschichtsschichten über L.A. und dreht den Film, der nach La La Land quasi notwendig wurde. Filmkritik
Stéphane Brizés neuer Film inszeniert einen monatelangen Streik als ein spektakuläres Trommelfeuer der Worte – verliert das Wichtigste aber aus dem Blick. Filmkritik
VoD: Ein Feuerwerk der Harmlosigkeit. Ryusuke Hamaguchi erzählt in Ob wir schlafen oder wachen mit demonstrativer Leichtigkeit von einer gedoppelten Romanze, doch bei all der Luftigkeit verkommt seine Liebesgeschichte bald zu einem biederen Ritual. Filmkritik
Spike Lee nimmt das Kino schamlos in den Dienst für den Kampf gegen einen neuen Faschismus – und rettet es damit vor einer Karriere als Kunst. Filmkritik
Schräge Familienaufstellung unter unsichtbarem Feuerwerk. Hirokazu Koreeda krakelt in Shoplifters mal wieder am japanischen Familienkonzept herum. So radikal wie vorher noch nie. Filmkritik
Alice Rohrwacher hat mit Glücklich wie Lazzaro einen sagenhaften Film über die Wiederkehr eines Heiligen gedreht. Filmkritik
Der iranische Regisseur Jafar Panahi darf sein Land nicht verlassen, und irgendwie hat er auch Berufsverbot. In Drei Gesichter spielt er wieder eine Hauptrolle, guckt in der Provinz durch Zäune und gefällt sich selbst. Und doch kann man ihm dafür kaum böse sein. Filmkritik
Der kurdische Befreiungskampf erreicht den Wettbewerb von Cannes – oder eben auch nicht. Eva Hussons Girls of the Sun setzt den weiblichen Peshmerga-Milizen ein Denkmal, das diese nicht verdient haben. Eine Palme könnte es trotzdem geben. Filmkritik
VoD: Entwurzelt zwischen Vergangenheit und Zukunft. Jia Zhang-Ke zeigt uns in Asche ist reines Weiß das China der letzten 20 Jahre, indem er die Spuren einer Liebesgeschichte legt. Filmkritik
Die Bilder schweigen, Godards Stimme überlagert sich selbst, das Format springt. Willkommen am Ende des Kinos und am Anfang seiner Karriere als Kunst. Filmkritik
Ein Liebespaar, das nicht nur von Ort zu Ort, sondern von einer musikalischen Ausdrucksform zur nächsten geworfen wird. Davon erzählt Cold War auf eine Weise, die jeden menschlichen Wildwuchs beharrlich zurechtstutzt. Filmkritik
VoD: Solange wir noch rauchen.. Christophe Honoré erzählt in Sorry Angel von zwei alltagsgefüllten Leben – und spinnt aus ihnen eine Liebesgeschichte, die schon war, bevor sie beginnt. Filmkritik