Neu auf MUBI: In Die Frau, die rannte finden alte Freundinnen behutsam wieder zueinander, während von draußen eine weinerliche Männerwelt aus anderen Filmen von Hong Sang-soo herüberschwappt. Das Menschsein steckt dieses Mal ganz in der Katze. Filmkritik
VoD: Immer eine Hand am Wagen. Bastian Günther widmet sich in seinem neuen Film einer eigentümlichen texanischen Ausdauerchallenge. One of These Days sprüht vor Fiktionslust, offenbart aber auch einen sehr deutschen Blick auf Texas. Filmkritik
Neu auf MUBI: Alles ist labile Energie in Kazik Radwanskis Psychogramm einer Kindergärtnerin. Anne at 13,000 ft ist kinetisches Kino, in dem Deragh Campbell zu Gena Rowlands wird. Filmkritik
VoD: Noch einmal im glitzernden Einhornkostüm zur Party. Kokon hält die Flüchtigkeit eines Sommers an der Grenze zum Erwachsenwerden fest und feiert das Aufwachsen seiner Heldin als poetische Entdeckungsreise. Filmkritik
Wie ein Bild zum Bild wird: Sabine Herpichs neuer Dokumentarfilm über die Berliner Kunstwerkstatt Mosaik ist ein Film gewordener Tag der offenen Tür, an dem nicht zuletzt eine andere Vision des Kunstbetriebs aufscheint. Filmkritik
Was bleibt übrig, wenn alle Kunst tot ist, alle Revolutionen gescheitert und alle Menschen zu Puppen geworden sind? In Alexander Kluges und Khavns Orphea herrscht wieder das Gesetz des Mythos – mit dem Gesicht einer Frau und in Form von anarchischem Dilettantismus. Filmkritik
MUBI: Mit gestohlener Milch Brötchen backen, oder die europäische Unterwerfung des amerikanischen Kontinents als infantiles Projekt. First Cow stürzt sich mit großer Lust in die Persiflage und weiß um das Trügerische jeden Triumphs. Filmkritik
VoD: Die Fähigkeit zu erinnern als Nachteil des Geborenseins. Sandra Wollners Science-Fiction-Film Vom Nachteil geboren zu sein treibt uns die Vorstellung aus, dass Androiden träumen können. Filmkritik
VoD: Ein Sommerfilm mit Situationskomik und eine Boy-meets-Girl-Story, die manchmal an einen Horrorfilm erinnert. Zugleich versucht Regisseur Guillaume Brac darüber nachzudenken, wie Schwarze Figuren im Kino gezeigt werden. Filmkritik
Avantgardistischer kleiner Bruder zu Nolans Tenet: In Die letzte Stadt wirft Heinz Emigholz die Frage auf, ob es in einer global vernetzten Welt überhaupt noch möglich ist, an einem Ort zu sein, oder ob wir nicht immer zugleich hier und irgendwo anders sind. Filmkritik
MUBI: Sturz in die Dunkelheit bei Tag. In Camilo Restrepos Debütfilm Los Conductos kann man kaum etwas sehen, kaum etwas nachvollziehen, und doch viel begreifen. Filmkritik
VoD: Faraz Shariats Debütfilm wechselt radikal die Perspektive von der weißen Mehrheitsgesellschaft zu denen, die wissen, wie das ist, die eigene Realität nicht auf der Leinwand zu sehen. In Futur Drei nehmen sie sich jetzt einfach den Raum. Filmkritik
Als Berlinalesprenger schrieb er Geschichte, im Kino zu sehen war Michael Verhoevens o.k. nur noch selten. Der Film, der vom Vietnamkrieg weitestmöglich abstrahiert erzählt und ein Kriegsverbrechen sehr konkret zeigt, ist nun erstmals auf DVD erschienen. Filmkritik
In Michael Venus’ Debütfilm verlieren sich Mutter und Tochter in gleich mehreren Alptraum-Schichten. Die unheimliche Heimatgroteske Schlaf funktioniert wie ein Jenga-Turm: schraubt sich in luftige Höhen, verliert das Fundament – und macht dennoch Hoffnung für die hiesige Genrefilmlandschaft. Filmkritik
VoD: In Melanie Waeldes Langfilmdebüt Nackte Tiere kämpft und küsst sich eine Gruppe Jugendlicher durch Plattenbauten und karge Landschaften. Die Zukunft ist kein Versprechen, sondern eine diffuse Bedrohung. Filmkritik
Der fortschreitende Wahn gibt den Takt vor. Visar Morinas Exil folgt einem Einwanderer aus dem Kosovo in die Untiefen eines Bürojobs und die Hölle in seinem Kopf, wo harmlose Gesten kaum von böswilligen Übergriffen zu unterscheiden sind. Filmkritik
VoD: German Traumata privat. Bettina Böhler betreibt in Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien filmische Nachlassverwaltung und arbeitet sich an dem ab, was vom Künstler Christoph Schlingensief geblieben ist. Als Sidekick immer mit von der Partie ist Deutschland. Filmkritik
MUBI: Wenn Guy Maddin keine Filme mehr macht, müssen eben andere Regisseure Guy-Maddin-Filme drehen. Sein einstiger Assistent versucht es mit einem freudianischen Polit-Melodrama in 16mm-Technicolor-Optik. Filmkritik
VoD: Zehn Jahre rührte die Pianistin Margarita Fernández kein Klavier an. Der Essayfilm Medium macht sich mit ihr auf die Suche nach der richtigen Geste, die schon Teil der Kunst ist, bevor ein Ton zu hören ist. Filmkritik
Kein Film über Sahra Wagenknecht, kein Film für sie. Wagenknecht ist ein Film über einen Betrieb und einen Körper, der zum Performen durchs Land geschleust wird. Filmkritik
VoD: Eine junge Frau fährt in den 1960er Jahren nach Paris, um eine große Künstlerin zu werden. Ulrike Ottingers Paris Calligrammes ist eine autobiografische Spurensuche mit mitunter erstaunlich wenig Distanz. Filmkritik