Berlinale 2019

Vice - Der zweite Mann

Adam McKays Vice untersucht und karikiert die private und politische Karriere Dick Cheneys vor und während des Irakkriegs und ruft viele unsägliche Details in Erinnerung – präzise, intelligent und giftig. Filmkritik 

Synonymes

VoD: In Nadav Lapids Synonymes versucht ein von seiner Militärvergangenheit zerrütteter Israeli, sich in Frankreich als Bohème neu zu erfinden. Stattdessen gerät die ganze Welt aus den Fugen. Filmkritik 

Der Clan der Kinder

In Claudio Giovannesis Der Clan der Kinder werden die dramatischen Ausschläge der altbekannten Mafiahandlung beharrlich eingeebnet. Und ein Traum geht in Erfüllung, noch bevor er wirklich geträumt wurde. Filmkritik 

Schreiben über Film (1): "A Portuguesa" und "Bait"

Ein alter Fischer kämpft gegen die Tourismusindustrie, eine junge Adlige langweilt sich in den Bergen und zieht ein Wolfsjunges groß. Drei Kurzkritiken zu den Forumsfilmen von Mark Jenkin und Rita Azevedo Gomes, verfasst von Studierenden des Seminars „Schreiben über Film auf der Berlinale“ (Stiftung Universität Hildesheim). Special 

The Souvenir

Caught in a lie: Joanna Hogg erzählt in The Souvenir von einer jungen Filmemacherin, für die Erwachsenwerden bedeutet, die Kunst der Hochstapelei zu erlernen. Denn alles ist konstruiert, ob im Leben, in der Liebe oder im Kino. Filmkritik 

Eine Geschichte von drei Schwestern

Ein alter Patriarch aus Anatolien will für seine Töchter ein besseres Leben. A Tale of Three Sisters sieht seinen Figuren gerne beim Reden zu. Und lässt sie manchmal auch Purzelbäume schlagen. Filmkritik 

Ich war zuhause, aber

VoD: Ein Film, der zuhören kann. Angela Schanelecs Ich war zuhause, aber legt die tiefe Melancholie seiner Figuren ebenso offen wie die physische Präsenz seiner Darsteller. Und an die Stelle von Robert Bressons Esel tritt ein altes Fahrrad. Filmkritik 

Umbra

Ein Gebilde aus Dämmerlicht, Tümpelkram und Schwaden: Umbra aus den Berlinale Shorts übersetzt die Stimmungen der Natur beim Spazieren in subtile Filmkunst. Filmkritik 

Magic Skin

Woche der Kritik 2019: Ein Schriftsteller in der Sinnkrise bekommt ein Stück Tierhaut geschenkt, das ihm alle Wünsche erfüllt. Eros und Thanatos bilden in der Balzac-Verfilmung des Filmkritikers Konstantinos Samaras eine aus den Fugen geratende griechische Tragikomödie. Filmkritik 

Ghost Town Anthology

Zurück aufs Land wollen nur die Toten. Ghost Town Anthology erzählt vom Dörfersterben im kanadischen Quebec in Gestalt einer atmosphärensatten Gruselgeschichte. Dabei wird viel evoziert und wenig geliefert.  Filmkritik 

Bait

Das Fischerdorf ohne Fischer haben wollen. In Bait montiert Mark Jenkin einen Klassenkonflikt in Detailaufnahmen. Was mit Lärmbelästigung und Billardregeln beginnt, wird irgendwann zur epischen Tragödie. Filmkritik 

Die Kinder der Toten

Nazis, Nekrophilie, Inzest: Ein amerikanisches Regie-Duo adaptiert einen Jelinek-Roman, ohne ihn je gelesen zu haben. Das Ergebnis ist blödsinnig, ekelhaft und geschmacklos – und ein Heidenspaß. Filmkritik 

Red Secrets - Im Fadenkreuz Stalins

Hin, hin, zur Wahrheit! Agnieszka Holland zeichnet in ihrem neuen Film Red Secrets - Im Fadenkreuz Stalins das vergessene Leben eines Journalisten nach, der den Lauf der Geschichte verändert hat. Filmkritik 

Pferde stehlen

Ein alter Mann hält Rückschau auf einen Sommer seiner Kindheit in Schweden. In einem überdrehten Sturm aus Bildern, Klängen und Musik sträubt sich Pferde stehlen gegen die Vermutung, dass diese Zeit kaum Nachwirkungen hatte. Filmkritik 

Chained for Life

Woche der Kritik 2019: Eine Satire über den Dreh eines Horrorfilms im Stil von Tod Brownings Freaks. Aaron Schimberg behält in Chained for Life stets im Blick, dass auch ein Meta-Film die Kamera auf Körper hält. Filmkritik 

Der goldene Handschuh

Fatih Akin verfilmt Heinz Strunks Roman über einen realen Serienmörder mit greller, schlagerhafter Farbigkeit. Der Goldene Handschuh ist drastisch, explizit, hemdsärmelig, unerschrocken – und eine Liebeserklärung an ein Hamburger Milieu der 1970er Jahre. Filmkritik