Verwundete Gegend: Renārs Vimbas Erstlingswerk Sanfter Schlamm erzählt von Fluchtbewegungen aus der lettischen Provinz und vor allem von den Spuren, die sie hinterlassen. Die dableiben, stochern in Pfützen herum oder zünden Gebäude an. Filmkritik
Die Aufmerksamkeit wecken, die Aufmerksamkeit zerreiben: Laura Israel montiert ein atemloses Porträt des großen Fotografen, der auf sein eigenes Werk mit der Bohrmaschine losgeht. Filmkritik
Wie lässt sich die „Flüchtlingskrise“ bebildern? Auf der Suche nach einer Haltung folgt Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen zwei sehr unterschiedlichen Frauen nach Griechenland – und übt sich in produktiver Verweigerung. Filmkritik
Klassenkampf im gleichen Haus: Ira Sachs erzählt auf Kinderhöhe von Gentrifizierung. Filmkritik
Ein Plädoyer für filmische Zeitlichkeit: Philip Scheffner zerdehnt einen dreiminütigen Videoclip von einem Flüchtlingsboot - und ermöglicht auf der Tonspur, was im Bild unmöglich erscheint. Filmkritik
Zickzacklauf durch die Fragmente eines Lebens: In ihrem Langfilmdebüt folgt Rachel Lang einer Flaneurin durch eine Welt, die es eilig hat. Filmkritik
VoD: Ein Flüchtling aus Mali bekommt eine Kamera und wird zum Regisseur eines kollektiven Schicksals. Für den großen Sprung über die spanisch-marokkanische Grenze wechselt der Film von Moritz Siebert und Estephan Wagner dann aber doch die Perspektive. Filmkritik
Zwischen Hindukusch und Heimatgefühlen: Der Videokünstler Omer Fast entdeckt in seinem eigenwilligen Konzeptfilm das Kriegsrecht in deutschem Sand. Filmkritik
„Sind wir nur die Geträumten?“ Ruth Beckermann lässt zwei Schauspieler den Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan vorlesen. Das genügt, um im Kopf des Zuschauers den Film einer unerfüllten Liebe entstehen zu lassen. Filmkritik
Philip Scheffner und Colorado Velcu haben in ihrem gemeinsamen Film nach einem Weg gesucht, drei Roma-Familien ihr eigenes Leben träumen zu lassen – und ihn mithilfe von Digicams gefunden. Filmkritik
VoD: „This is my letter to the world that never wrote me”. Terence Davies hat ein im besten Sinne ernstes Biopic über Emily Dickinson gedreht – in dem sogar Platz ist für feurig-komische Screwballdialoge. Filmkritik
Unter uns in Aotearoa: Lee Tamahori hat mit viel Weichzeichner die erste Folge einer Maori-Soap gedreht. Filmkritik
Ein verkopfter Dozent baut Spannung auf: Der israelische Videokünstler Omer Fast hat Tom McCarthys Debütroman verfilmt. Filmkritik
Landschaftsbild ist Weltbild. Wie ein Gastgeber führt Regisseur Volker Koepp den Zuschauer durch das Agrarland zwischen Berlin und Stettin und zeigt, was bald passé sein könnte. Filmkritik
Das Grauen breitet sich bei Kiyoshi Kurosawa auf dem Nährboden der sozialen Entfremdung aus. Mit einer fulminanten Rückkehr zum Horrorgenre widmet sich der japanische Regisseur den Feinheiten des Unheimlichen. Filmkritik
Von Wut und Wucht: Der Iraner Reza Dormishian bringt mit seinem extrem intensiven, moralisch komplexen Schuld-und-Sühne-Thriller das Publikum zum Schweigen. Filmkritik
In Pallasseum (Unsichtbare Stadt) wird der gleichnamige Berliner Hochhauskomplex zu einer filmischen Installation. Eine Annäherung an den Film und ein Interview mit dem Regisseur Manuel Inacker. Filmkritik
Transnationale Tristesse: Der Schweizer Regisseur Jan Gassmann spannt eine Leinwand über den europäischen Kontinent, die er an seinen Rändern befestigt. Filmkritik
Was du letzte Nacht getan oder nicht getan hast: Alejandro Fernández Almendras begleitet einen jungen Chilenen durch einen Partyabend und seine juristischen Folgen – und stellt durch seine narrative Reduktion die entscheidenden Fragen. Filmkritik
Ein Vater, ein Sohn und ein Taxifahrer gehen auf Tour und blamieren sich oft. In Benoît Delépines und Gustave Kerverns Saint Amour droht die Sparwitzflamme zu erlöschen. Filmkritik
Mani Haghighi verirrt sich in der Wüste des kryptischen Surrealismus, verrät dabei aber möglicherweise etwas über das iranische Zensursystem. Filmkritik