GEGENkino #10
Das Leipziger Filmfestival widmet sich vom 5. bis 15. September wieder den vergessenen, abseitigen und unerforschten Regionen des Kinos. Diesmal dabei: aufblühende Subkulturen, böse Mädchen und ein schwuler Pornoklassiker mit Live-Musik.

Zum zehnten Jubiläum zeigt das GEGENkino-Festival wieder eine sorgfältig kuratierte Auswahl an Filmen, die herausfordern, verführen und den Blick erweitern, vor allem aber – in Leipzig wie auch anderswo – nur sehr selten zu sehen sind. Unter den neuen Produktionen befinden sich etwa Lola Arias' bei der Berlinale uraufgeführter Reas, in dem Gefängnisinsassinnen ihr Leben nachstellen, sowie Ali Ahmadzadehs surreal sozialrealistischer Locarno-Gewinner Critical Zone (unsere Kritik) über einen Drogendealer im Iran.

Neben Programmen, die den Ruhrgebiet-Dokumentationen von Rainer Komers und den Pflanzen-Experimentalfilmen von Rose Lowder gewidmet sind, gibt es auch eine Auswahl an Kurzfilmen, die der aus einer feministischen Initiative entstandene Frankfurter Verein Kinothek Asta Nielsen zusammengestellt hat.

Die Reihe „Bad Girls Go to Heaven“ präsentiert außerdem 6 Filme der Exploitation-Regisseurinnen Doris Wishman (zu unserem Special), Roberta Findley und Stephanie Rothmann (zu unserem Special), die Kultfilme Skateboard (1978) und Wild Style (1982) porträtieren jeweils eine aufblühende Subkultur (einmal die kalifornische Skater-Szene, einmal die frühe New Yorker Hip-Hop-Kultur) und die Punkband Pisse vertont Wakefield Pooles opulenten schwulen Pornoklassiker Bijou. Zum Abschluss des Festivals lässt dann Radu Jude mit Erwarte nicht zuviel vom Ende der Welt (unsere Kritik) noch eine apokalyptische Bilderflut auf die Zuschauer niederprasseln.
Mehr Informationen zum Programm gibt es auf der Website des Festivals.
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