Afrikamera 2024

Ab Dienstag präsentiert das Berliner Festival wieder eine Auswahl aktueller afrikanischer Produktionen. Thematische Schwerpunkte kreisen dieses Jahr um Glaube und äthiopische Juden, außerdem wird ein senegalesischer Klassiker musikalisch neu vertont.

Vom 12. bis 17. November zeigt das Festival wieder Höhepunkte des aktuellen afrikanischen Kinos sowie mehrere Kurzfilmprogramme. Außerdem startet dieses Jahr ein neuer, auf vier Jahre angelegter Schwerpunkt, der sich vielfältigen Sichtweisen auf die Gegenwart und Zukunft des Kontinents widmet. Zum Auftakt versammelt der Fokus „Believe“ Filme, die sich um Spiritualität und Selbstermächtigung drehen.

Eröffnet wird Afrikamera morgen mit dem Familiendrama The Village Next to Paradise, das als erste somalische Produktion beim Festival von Cannes seine Premiere feierte. Ebenfalls auf dem Programm steht der Film Nome über den Unabhängigkeitskrieg der ehemaligen portugiesischen Kolonie Guinea-Bissau. Dokumentarische 16mm-Bilder verschmelzen darin mit traumwandlerischer Fiktion. Das Festival endet am Sonntag mit dem südafrikanischen Teenager-Drama You're My Favourite Place.

Die Reihe „Black Jews – Beta Israel“ widmet sich diesem Jahr der ethnisch-religiösen Gruppe der Falascha, die ursprünglich aus Äthiopien stammen und seit den 1970er Jahren nach Israel ziehen. Neben zwei Kurzfilmen steht der Dokumentarfilm With No Land über die „Operation Salomon“ – durch die das israelische Militär 1991 15,000 Falascha nach Israel umsiedelte – und das Coming-of-Age-Drama Fig Tree über ein 16-jähriges Mädchen, das zwischen der Liebe zu seinem christlichen Freund und der geplanten Auswanderung seiner Eltern zerrissen ist. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Schwerpunkt „Black Jews“ ist frei, es müssen jedoch vorab Tickets gebucht werden (zum Beispiel auf der Website des Kino Arsenals).

Einblick in das TV-Schaffen des Kontinents bekommt man am Freitag im Sinema Transtopia. Dort werden die ersten vier Folgen der zehnteiligen ivorischen Serie Invisibles gezeigt, die vom Alltag gewalttätiger Straßengangs erzählt. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur. Ein besonders Event findet außerdem am Samstag statt, wenn Djibril Diop Mambétys (Touki Bouki) Komödie Le Franc (1994) über einen mittellosen Lottogewinner in neuem musikalischen Gewand präsentiert wird. Für die Live-Vertonung hat sich das Kollektiv Oriki mit dem senegalesischen Sänger Woz Kaly zusammengetan.

Afrikamera findet in diesem Jahr neben dem Kino Arsenal und Sinema Transtopia auch im City Kino Wedding, im Brotfabrikkino sowie im fsk Kino statt. Hier geht es zum vollständigen Programm.

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