Die Filme von Leos Carax

In Locarno wurde Leos Carax 2012 mit dem Ehrenleoparden ausgezeichnet. Jetzt kommt sein umwerfender Cannes-Beitrag Holy Motors in die deutschen Kinos. Lediglich fünf Filme umfasst sein Werk bislang und dennoch darf er als einer der eigenwilligsten und beeindruckendsten französischen Filmemacher der Gegenwart gelten.

Boy Meets Girl 04

Aus diesen beiden Anlässen stellen wir in einer Retrospektive seine fünf Spielfilme vor: den fraglich umstrittensten Film, die bildgewaltige Literaturadaption Pola X (1999), seinen hochtrabend existenziellen Erstling Boy Meets Girl (1984), sowie den hinreißend poetischen Die Nacht ist jung (Mauvais Sang, 1986). Eine Kritik seines bisher populärsten Werks, Die Liebenden von Pont-Neuf (Les amants du Pont-Neuf, 1991), sowie das Meisterwerk Holy Motors, das glücklicherweise schnell den Weg in die deutschen Kinos gefunden hat, dürfen nicht fehlen.

Zu den Kritiken:

Boy Meets Girl: Carax’ Debüt ist ein Nachtstück, verschattet und eng, elliptisch, grüblerisch. Ein Film der disparaten Sequenzen und kurz angeschlagenen Akkorde, ohne Verlangen nach Geschlossenheit, ohne Drang zur klaren Aussage. Kritik

Die Nacht ist jung ist ein Film der Extreme, gleichermaßen statisch und dynamisch. Abrupt ändert sich der Erzählrhythmus von stakkatohaften und fragmentarischen Momenten zu langen ruhigen Einstellungen, in denen die Figuren in poetischen Monologen ihre Gefühlswelt erforschen. Kritik

Pola X: Es scheint, als wolle Leos Carax’ großer Misserfolg verachtet werden. Doch damit setzt er meist ungenutzte Potenziale der abschätzigen Rezeption frei. Kurz gesagt: Man hat am meisten von diesem Film, wenn man ihn hasst. Kritik

Die Liebenden von Pont-Neuf: Regisseur Leos Carax versucht, die Stofflichkeit des Milieus mit filmischen Mitteln greifbar zu machen: Jene Lebensverkrustungen, die schmandige, zerschundene Haut, die fleckigen, vor Dreck förmlich erstarrenden Mäntel der Landstreicher bilden hierbei den emotional-ästhetischen Besatz des Films. Kritik

Holy Motors: Sprechende Autos, eine singende Kylie Minogue und der wandelbare Körper von Denis Lavant. Leos Carax is back. Kritik

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Kommentare zu „Die Filme von Leos Carax“


c.

sehenswert ist auch carax' episode "merde" in der filmanthologie "tokyo!"


Frédéric

Stimmt, der gehört natürlich auch zu Carax' Werk. Ich hab den Film noch nicht gesehen, bin aber doppelt drauf gespannt, weil mir die Figur "Merde" in Holy Motors sehr gefallen hat.






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