Autoren von critic.de und taz mit erstem Siegfried Kracauer Preis ausgezeichnet

Am Samstagabend wurde Cristina Nord für ihre in der taz veröffentlichte Kritik „Eine Kordel trennt die beiden Sphären“ zu Paradies Liebe mit dem Siegfried Kracauer Preis für die Beste Filmkritik 2013 ausgezeichnet – verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. critic.de-Autor Nino Klingler hat den mit einem Stipendium in Höhe von 12.000 Euro verbundenen zweiten Preis erhalten. In seiner Bewerbung hatte er Kritiken zu Filmen von Wang Bing, Guy Maddin, Steven Soderbergh und Leos Carax eingereicht, sowie eine Buchrezension und einen noch zu veröffentlichenden Text zur Zukunft des Webdokumentarfilms.
Der Siegfried Kracauer Preis wurde am 23.11.2013 erstmals von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Filmkritik verliehen. Der nach dem bedeutenden Filmtheoretiker und -journalist Siegfried Kracauer benannte Preis will herausragende Filmkritik prämieren, die sich auch als Diagnostik gesellschaftlicher Prozesse versteht.
Die Jury bestand aus der Direktorin des Frankfurter Filmmuseums Claudia Dillmann, der Geschäftsführerin von Vision Kino Sarah Duve sowie dem Wiener Filmkritiker Dominik Kamalzadeh (der Standard, kolik.film). In ihrer Begründung für die Wahl von Cristina Nords Kritik hoben sie ihren „Enthusiasmus für das Abwiegen, für das präzise Austarieren von Argumenten“ hervor, mit dem sie „der Wirkung und den Dynamiken eines Films näher [kommt] als mit einer unverrückbaren Position. Die Autorin beweist diese Qualität gegenüber einem Regisseur, der gemeinhin als einer gilt, der nur zwei Alternativen zulässt: Man ist entweder für oder gegen ihn. Ohne die ästhetischen Qualitäten des Films kleinzureden, weist sie in ihrer Kritik mit Beharrlichkeit auf ungelöste Fragen in der Grundkonzeption der Arbeit hin, auf eine Ambiguität, die für sie wesenhaft ist“.
Ihre Wahl für Nino Klinglers Bewerbung begründete die Jury unter anderem mit seiner Neugier für vielfältige Themen: „Sei es die handwerkliche Qualität eines Hollywood-Actionfilms, seien es die Vorlieben eines Autorenfilmemachers für historische Vorläufer oder eine Buchpublikation über das Wesen der DVD – die Texte behandeln ihren Gegenstand analytisch fundiert und bleiben dennoch gut lesbar.“ Zudem lobte die Jury „[o]riginelle Texteinstiege, die Neugierde wecken, ohne bloß auf den großen Effekt zu schielen; umsichtige Beschreibungen von filmischen Verfahrensweisen und stringente Überlegungen, die das Gesehene verdichten und im Kontext eines Werkes beziehungsweise der Filmgeschichte zu erhellen vermögen“.
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